Gemeinsame Berechnung der Burden of Disease-Indikatoren innerhalb von zwei Data Labs in Berlin
Die Projektpartner aus 14 Ländern und Regionen trafen nach einem ersten Workshop, der in Belgrad im November 2021 stattfand in 2022 zwei Mal in Berlin zusammen. In zwei Data Labs wurden die Indikatoren der Krankheitslast von COVID-19, Years of life lost (YLL) und Years lived with disability (YLD) gemeinsam erörtert und berechnet.
Welche Struktur hat das Projekt und wie gestaltet sich die Zusammenarbeit?
Das Projekt wird von Professor Milena Santric Milicevic in Belgrad, Serbien und Professor Kairat Davletov in Almaty, Kasachstan, koordiniert. Zusammen mit dem RKI-Team bilden sie und ihre Mitarbeitenden die Steuerungsgruppe. Zu Beginn des Projekts wurden Templates zum Datenzugang in den Partnerländern und -regionen entwickelt und in Online Meetings besprochen um die Situation zu ergründen. Das Bild innerhalb der Partner war dabei durchaus heterogen: während einige selbst Datenhalter von COVID-19 Meldedaten sind, mussten andere diese Daten von anderen Behörden anfordern. Neben Meldedaten zu COVID-19 wurden von den Partnern Informationen zur Gesamtbevölkerung und zur Gesamtmortalität in aggregierter Form anhand von Datentemplates bereitgestellt. In Einzelfällen wurde die Hilfe der WHO Country Offices in Anspruch genommen. Das Projekt wird von der WHO-Abteilung Data and Digital Health Division of Country Health Policies and Systems unterstützt. Während des ersten Workshops 2021 in Belgrad wurde von den Partnern beschlossen für das Projekt drei Arbeitsgruppen zu bilden, jeweils zu Daten, Methoden und Publikationen. Das Vorhaben soll in Form eines Study Protokolls publiziert werden.
Was waren die Inhalte der Data Labs in Berlin?
Ziel der gemeinsamen Data Labs war zunächst anhand mit Daten befüllter Templates die Indikatoren zu berechnen. Im Juli widmete sich das Projekt vor allem der Berechnung der Mortalität durch COVID-19 (Indikator Years of life lost, YLL und Exzess Mortalität), im November dann der Morbidität (Indikator Years lived with disability, YLD). Neben der reinen Berechnung wurden jeweils Sensitivitätsanalysen, Visualisierungsbeispiele und auch die Ansprache von Stakeholdern und die Kommunikation der Daten diskutiert.
Bei beiden Workshops waren alle Partner anwesend, auch die Teilnahme der Partner aus der Ukraine war trotz der erschwerten Bedingungen möglich.
Um einen besseren Einblick in das Projekt und die Zusammenarbeit zu gewährleisten, haben wir unsere Partner dazu befragt, ausgewählte Antworten finden sich hier:
Was sind die nächsten Schritte?
Derzeit werden die Ergebnisse der Data Labs zusammengestellt und für eine entsprechende Publikation vorbereitet. Im April werden die Partner zum Projektabschluss voraussichtlich in Istanbul zusammenkommen.
Stand: Dezember 2022