Modul 1.1: Aufbau der Affenpocken-Diagnostik am ISTH, Irrua, Nigeria

Affenpocken sind eine neu aufkommende Viruserkrankung, die in Nigeria endemisch ist und beim Menschen regelmäßig Infektionen verursacht. Die jüngste Zunahme der weltweiten Fälle und die gemeldete Ausbreitung in der Bevölkerung unterstreichen die Bedeutung des Affenpockenvirus (MPXV) als relevanter Krankheitserreger für den Menschen, der genau beobachtet werden muss.

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Mitarbeiter des ILFRC in Irrua, Nigeria, werden vom BNITM an der Glovebox für die Inaktivierung von Affenpockenproben geschult (Quelle: BNITM)

Um das Irrua Specialist Teaching Hospital (ISTH) bei der Einführung der Diagnostik des Affenpockenvirus zu unterstützen und die diagnostischen Kapazitäten des Instituts für Lassa Fever Research and Control (ILFRC) zu stärken, hat ein Team des Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin (BNITM) die Mitarbeiter des ILFRC vom 15. bis 29. Mai 2022 in einem diagnostischen Realtime-PCR-Test zum Nachweis von Orthopox-Viren, einschließlich des Monkeypox-Virus (MPXV), geschult. Der Test basiert auf der Veröffentlichung von Scaramozzino et al. (2007) und kann nun mit allen am ISTH verfügbaren PCR-Cyclern durchgeführt werden. Proben von vier Patienten mit Verdacht auf eine MPVX-Infektion wurden bereits analysiert – mit negativen Ergebnis für Orthopox-Viren.

ILFRC-Mitarbeiter bei der Durchführung von PCR-Analysen zur Diagnose des Affenpockenvirus während einer Schulung durch das BNITM (Quelle: BNITM)

Zusätzlich zur Laborschulung erhielten die Kliniker des ISTH Informationen über die korrekte Probenentnahme für den Nachweis von Affenpockenviren.Fünf erfahrene wissenschaftliche Mitarbeiter des ILFRC wurden von BNITM-Mitarbeitern in den folgenden Bereichen geschult: (1) Probenvorbereitung, einschließlich der sicheren Inaktivierung von infektiösem Material und Dekontaminationsverfahren, (2) DNA-Extraktion, (3) Einrichtung der Realtime-PCR und (4) Analyse der Ergebnisse; alle erforderlichen Reagenzien wurden dem Team ausgehändigt. Kurze Arbeitsanweisungen für alle Verfahren und ein Arbeitsblatt zur Dokumentation des gesamten Prozesses wurden entwickelt und zur Verfügung gestellt. Im Anschluss an die Schulung vor Ort wird das Team weiterhin vom BNITM aus der Ferne unterstützt und bei Bedarf mit weiteren diagnostischen Reagenzien versorgt.

Stand: Juni 2022

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