ABCdM
Bewertung und Ausbau von Kapazitäten: Dezentrale Strukturen des madagassischen Gesundheitssystems
Kontext
Aufgrund der hohen Prävalenz von Infektionskrankheiten in Madagaskar, insbesondere von vernachlässigten Tropenkrankheiten (Neglected Tropical Diseases, NTDs), steht das Gesundheitssystem des Landes vor signifikanten Herausforderungen. Viele dieser Krankheiten treten gleichzeitig auf und verlaufen chronisch, was eine enorme Belastung für die Bevölkerung darstellt. Ein starkes öffentliches Gesundheits- und Laborsystem ist daher von zentraler Bedeutung, um dem Land zu ermöglichen, schnell und zuverlässig auf derartige gesundheitliche Notlagen und Epidemien reagieren und sie effektiv bekämpfen zu können. Das derzeitige Gesundheitswesen zeichnet sich jedoch durch ein hohes Maß an Zentralisierung und einen Mangel an Fachpersonal aus, was zu Ungleichheiten in der medizinischen Versorgung führt. Das Gesundheitsministerium von Madagaskar hat offiziell um Unterstützung des RKI und BNITM gebeten, sowohl für den Ausbau von Kapazitäten im Bereich der Diagnostik von Infektionskrankheiten wie Pest, NTDs und Malaria, als auch für die Stärkung des Gesundheitssystems auf nationaler und lokaler Ebene. Hauptziel ist es, die Leistungsfähigkeit in den Bereichen Diagnostik, Surveillance und Forschung zu verbessern. Das Projekt wird eng mit Fachpersonen des öffentlichen Gesundheitswesens und Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern madagassischer Hochschulen zusammenarbeiten, um das Public Health System nachhaltig belastbarer zu machen.
Ziel
Stärkung eines dezentralisierten öffentlichen Gesundheits- und Laborsystems in Madagaskar.
In Zusammenarbeit mit
- University of Fianarantsoa, Madagaskar
- University of Mahajanga, Madagaskar
- University of Antananarivo, Madagaskar
- University of Toamasina, Madagaskar
- Centre d’Infectiologie Charles Mérieux (CICM), Madagaskar
- Robert Koch-Institut (RKI), Deutschland
Thematische Schwerpunkte
Fakten
Aktivitäten
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Training und Kompetenzentwicklung
Stärkung der Humanressourcen in vier Universitätskliniken anhand von Trainingsprogrammen.
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Forschung und Bereitstellung von Evidenz
Überprüfung der Diagnose- und Surveillance-Kapazitäten des öffentlichen Gesundheitssystems in entlegenen Gebieten, mit Schwerpunkt auf NTDs; Durchführung einer Erhebung zur weiteren Bewertung von schulischen und universitären Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten im Bereich öffentliche und globale Gesundheit.
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Kapazitätsentwicklung
Durchführung von Workshops zur Ausarbeitung von Empfehlungen und Leitlinien zur Stärkung der Belastbarkeit des öffentlichen Gesundheitswesens; Unterstützung bei der Ausarbeitung eines Konzepts für die zukünftige Einrichtung eines nationalen Seuchenkontrollzentrums; Realisierung von Pilotprojekten in den Bereichen Diagnostik und Surveillance in abgelegenen Gebieten.