BoCO-19 – Corona Global: Burden of COVID-19
Die Krankheitslast von COVID-19: Auf dem Weg zu einer Harmonisierung bevölkerungsbezogener Gesundheitsindikatoren für die Überwachung von dynamischen Ausbrüchen
Kurzbeschreibung
Die COVID-19-Pandemie hat erhebliche Auswirkungen auf die Lebensumstände der Menschen, was die Relevanz zuverlässiger und zeitnaher Informationen deutlich macht. Die Methode zur Messung der Krankheitslast (Burden of Disease, BoD) bietet sich als geeignetes Instrument an, um die gesundheitlichen Auswirkungen der COVID-19-Pandemie auf die Bevölkerung zu verfolgen. Jedoch steht die Implementierung der Methoden bisher noch vor ungelösten Herausforderungen, die ihre Verwendbarkeit für die Überwachung der Pandemie einschränken. Das übergeordnete Ziel von BoCO-19 ist daher die Entwicklung und Implementierung einer harmonisierten Methodik zur zeitnahen Bereitstellung von Informationen zur Krankheitslast von COVID-19. Die BoD-Methodik für Deutschland wurde am Robert Koch-Institut (RKI) im Rahmen des Projekts BURDEN 2020 entwickelt. Erste Schritte zur Messung der BoD durch COVID-19 wurden ebenfalls unternommen und werden derzeit im Rahmen der EU COST Action European Burden of Disease network (burden-eu COST Action) diskutiert. BoCO-19, eine trilaterale Kooperation zwischen Deutschland, 13 Partnern und der burden-eu COST Action, erörtert die wichtigsten methodischen Herausforderungen über vier Arbeitspakete (WPs).
- WP 1 institutionalisiert das Netzwerk, klärt die länderspezifischen Bedürfnisse und bewertet die verfügbaren Datenquellen
- WP 2 konsentiert eine Methodik inkl. einer Falldefinition
- WP 3 bereitet die verfügbaren Daten auf, wendet die Methoden auf die Daten an und konsolidiert die Ergebnisse
- WP 4 finalisiert ein Handbuch, bereitet wissenschaftliche Publikationen vor und stellt eine Visualisierung der Ergebnisse bereit
Neben den Partnern aus der burden-eu COST Action werden zwei Partner die Aufgabe einer regionalen Kontaktstelle übernehmen: Serbien für Südosteuropa und die Türkei und Kasachstan für die Partner aus den postsowjetischen Staaten und der Mongolei. Regierungsstellen, Universitätsinstitute und NGOs aus Albanien, Aserbaidschan, Bosnien und Herzegowina, Georgien, Kasachstan, Kosovo*, Kirgisistan, der Mongolei, Montenegro, Serbien, der Türkei, der Ukraine und Usbekistan haben ihre Bereitschaft zur aktiven Teilnahme erklärt.
Ziele des Projekts
Das Ziel von BoCO-19 ist es, bestehende Ansätze zu überprüfen und eine konsistente Methodik anzuwenden, die länderspezifische Bedingungen wie den Detaillierungsgrad der verfügbaren Informationen und die Datenzugänglichkeit berücksichtigt. Neben einer Bestandsaufnahme der verfügbaren Datenquellen besteht das Projekt aus Online-Meetings und insgesamt vier Workshops mit dem Ziel, BoD-Indikatoren für COVID-19 für alle Partner zu berechnen. Neben der Bewertung der Krankheitslast für ein ganzes Kalenderjahr wird am Beispiel von COVID-19 auch untersucht, wie die Methode für eine zeitnahe Überwachung nutzbar gemacht werden kann.
- Internationale wissenschaftliche Vernetzung mit dreizehn teilnehmenden internationalen Partnern, verbunden mit dem EU-finanzierten COST-Aktion CA18218 European Burden of Disease Network
- Entwicklung einer harmonisierten Methodik mit Hilfe von Workshops zur Konsolidierung und Synthese der angewandten Methoden
- Implementierung der BoD-Indikatoren auf nationaler Ebene; Berechnung der Krankheitslast durch COVID-19 für alle Partner und Pilotierung eines Ansatzes zur Entwicklung einer einsatzbereiten, konsentierten Methodik zur Integration von BoD-Indikatoren in die Überwachung von dynamischen Ausbrüchen als Blaupause für zukünftige Pandemien
- Publikation der Methodik und der Ergebnisse; Übersicht und Bewertung bestehender Datenquellen, ein Artikel zur angewandten und harmonisierten Methodik, ein (generisches) Handbuch zur Integration von Indikatoren in länderspezifische Surveillance-Systeme und Integration von BoD-Indikatoren für COVID-19 in ein Visualisierungstool
In Zusammenarbeit mit
Stand: Dezember 2022