CORRAL – Corona Global
Allianz zur Bekämpfung und Bewältigung von COVID-19 in Montenegro und den westlichen Balkanstaaten
Kontext
Die sechs Westbalkanstaaten (WB6: Albanien, Bosnien und Herzegowina, Kosovo, Montenegro, Nordmazedonien, Serbien) erlebten eine besonders schwere erste Phase der COVID-19-Pandemie, unter anderem mit hoher Übersterblichkeit (direkte und indirekte pandemiebedingte Todesfälle), niedrigen Impfquoten und überlasteten Gesundheitssystemen. Dementsprechend hoch war das Risiko, dass weitere Wellen der COVID-19-Pandemie die Region auch im Jahr 2021 schwer treffen würden.
Das Robert Koch-Institut (RKI) war schon vor der COVID-19-Pandemie in mehreren Ländern des Westbalkans aktiv. Zusätzlich unterstützt das Institut nun die Durchführung von Intra-Action Reviews zur Bewertung der Pandemiebekämpfung in Montenegro und Kosovo. Auf der Grundlage dieser Bewertungen werden verschiedene Bedarfe in den wichtigsten Bereichen der unmittelbaren Reaktion auf COVID-19, aber auch hinsichtlich der Vorbereitung auf künftige Gesundheitsbedrohungen identifiziert. Durch die guten Beziehungen zur Regierung von Montenegro und zum dortigen WHO-Länderbüro bietet sich eine ausgezeichnete Gelegenheit, diesen Bedarf zunächst in einem Land – Montenegro – zu decken, um dann anschließend die Aktivitäten auch auf andere WB6-Länder auszuweiten, wobei Montenegro als Knotenpunkt fungieren soll.
Ziel
CORRAL unterstützt die Maßnahmen zur Bekämpfung der COVID-19-Pandemie durch den Aufbau von Kapazitäten, die auch die Resilienz gegenüber künftigen Gesundheitsbedrohungen erhöhen werden. Hauptziele sind dabei:
- Bereitstellung zusätzlicher Laborkapazitäten und Unterstützung der genomischen Überwachung durch die Einführung von Techniken zur Bestimmung zirkulierender SARS-CoV-2-Varianten.
- Ausbau der Krankenhauskapazitäten und Zahl der Ärztinnen und Ärzte, mit besonderem Schwerpunkt auf der Behandlung schwerer COVID-19-Fälle.
- Unterstützung des COVID-19- und Public-Health-Notfallmanagements durch die Einrichtung eines virtuellen Lagezentrums und die Verbesserung von Surveillance-Systemen.
Aktivitäten
WALTON. Bereitstellung zusätzlicher Laborkapazitäten
In diesem Modul finden im kürzlich eingerichteten Labor in Berane, Montenegro, Schulungen für Mitarbeitende zur Durchführung von PCR-Diagnostik für SARS-CoV-2 statt. Zusätzlich werden in Podgorica, Montenegro, Kapazitäten zur genomischen Überwachung von SARS-CoV-2 aufgebaut. Und schließlich werden Teilnehmende aus allen WB6-Ländern im Rahmen einer Regional Summer School in der Analyse von Sequenzdaten geschult.
MoCCA. Unterstützung eines einheitlicheren und stringenteren Ansatzes bei der Behandlung von COVID-19-Patientinnen und -Patienten
In diesem Modul wird ein Partnernetzwerk aus Gesundheitsexpertinnen und -experten zwischen dem Clinical Centre of Montenegro (KCCG) und der Charité – Universitätsmedizin Berlin eingerichtet. Drei Kohorten von jeweils vier ausgewählten Ärztinnen und Ärzten aus Montenegro werden 2021 und 2022 Schulungen an der Charité in Berlin erhalten. Zusätzlich werden 2021 und 2022 zwei Webinar-Reihen für Ärztinnen und Ärzte in Montenegro durchgeführt.
MovE. Unterstützung bei der Einrichtung eines virtuellen Lagezentrums (Emergency Operating Centre, EOC)
In diesem Modul wird die Softwareumgebung für ein virtuelles Lagezentrum (vEOC) am National Public Health Institute von Montenegro implementiert, um zukünftig besser auf öffentliche Gesundheitskrisen reagieren zu können. Dies beinhaltet eine intensive Schulung der Verantwortlichen und Beteiligten des vEOC. Die WHO wird bei der Entwicklung von Surveillance-Tools unterstützt, die in vEOCs eingebunden werden.
FETP-WB. Einrichtung eines regionalen FETB-Netzwerks
In diesem Modul wird die Einrichtung eines Netzwerks von Field Epidemiology Training Programmes (FETP) in den Westbalkanländern vorbereitet. Neben ersten Planungsaktivitäten werden auch Assessment-Besuche bei den nationalen FETP in drei Ländern des Westbalkans stattfinden.