Sero-B
Vorbereitung von Seroprävalenzstudien zur Evaluation des Einflusses der Hepatitis-B-Impfung in Osteuropa und Zentralasien
Kurzbeschreibung
Das Regionalbüro der Weltgesundheitsorganisation (WHO) für Europa hat im Europäischen Impfaktionsplan die Bekämpfung von Hepatitis B durch Impfung als eines der wichtigsten strategischen Ziele definiert. Im Aktionsplan zur Eindämmung von Virushepatitis wurde das Jahr 2030 als Ziel für die Elimination von Hepatitis B als relevante Bedrohung für die öffentliche Gesundheit festgelegt. Dieser Plan beinhaltet auch konkrete Ziele für die Hepatitis-B-Bekämpfung, wie zum Beispiel eine Prävalenz von maximal 0,5 % des Hepatitis-B-Oberflächenantigens (HBsAg) in geimpften Geburtsjahrgängen. Das Regionalbüro der WHO für Europa unterstützt die Länder bei der Umsetzung der Strategien des Aktionsplans und beim Erreichen der Zielvorgaben. Jedes Land sollte mindestens eine HBsAg-Seroprävalenzstudie in einer repräsentativen Stichprobe von Kindern durchführen, die nach der landesweiten Einführung von Hepatitis-B-Impfprogrammen geboren wurden.
Die Gesundheitsministerien von Kirgisistan, der Republik Moldau, Turkmenistan und Weißrussland baten die WHO um Unterstützung bei der Durchführung dieser Seroprävalenzstudien, um die Wirkung der Hepatitis-B-Impfprogramme zu erfassen und das Erreichen der regionalen Hepatitis-B-Kontrollziele zu überprüfen. In dem Projekt wird das Robert Koch-Institut (RKI) für mindestens zwei dieser Länder technische Unterstützung leisten. Die Länder werden gemeinsam mit der WHO abhängig von der Verfügbarkeit von nationalen Ressourcen und der aktuellen Situation ausgewählt.
Dieses Projekt wird die Kapazität der nationalen Gesundheitseinrichtungen in der Bekämpfung von Hepatitis B in den Zielländern durch die Zusammenarbeit mit ihren nationalen Public Health Instituten stärken. Darüber hinaus wird das Projekt Evidenz für die Wirkung der Hepatitis-B-Impfprogramme in der Region erbringen und damit belegen, in welchem Maße die Eliminierungsziele erreicht wurden.
Ziele des Projekts
Ziel der Serosurveys ist es, die Seroprävalenz von Hepatitis B bei Kindern, die nach Einführung der generellen Hepatitis-B-Impfung geboren wurden, auf nationaler und regionaler Ebene zu schätzen. Das RKI wird fachliche Expertise für die Konzeption und Durchführung der Serosurveys zur Verfügung stellen. In den einzelnen Ländern wird dafür eine Wahrscheinlichkeitsstichprobe nach einem geschichteten, mehrstufigen Clusterdesign gezogen. Es werden verschiedene Ansätze verwendet, wobei zum Beispiel Schulen oder Polykliniken als Cluster fungieren. Vor der Durchführung der Erhebung wird in den jeweiligen Ländern eine Genehmigung der Ethikkommission eingeholt werden. Das Projekt wird zwei Arbeitspakete (AP) umfassen:
AP1: Zusammen mit der WHO erfolgt 2021 die Auswahl von zwei Ländern für die technische Unterstützung und die Einschätzung des Bedarfs der Länder für eine technische Beratung.
AP2: Bereitstellung der entsprechenden technischen Beratung, einschließlich:
- Beratung zur Studienmethodik und -dokumentation
- Beratung bei der Entwicklung und Pilotierung des Studienmaterials, sowie der Datenerhebung und Probenname;
- Beratung zu Testmethoden im Labor
- Stichprobenziehung der Studienteilnehmerinnen und -teilnehmer
- Technische Unterstützung beim Monitoring der Surveys
Entwicklung des Datenanalyseplans
In AP2 ist eine (virtuelle) Ländermission zusammen mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der WHO geplant, um sich mit den Projektpartnern zu treffen und Studieninhalte zu diskutieren. Eine kontinuierliche Unterstützung für die ausgewählten Länder, sowie Folgeaktivitäten und Unterstützung für weitere osteuropäische und zentralasiatische Länder ist ab 2022 geplant.
Stand: Juni 2022