WHOCC-AMR

Leitende Koordination des WHO AMR Surveillance and Quality Assessment Collaborating Centres Network: Stärkung der globalen Partnerschaft zu AMR 


Kontext

Antimikrobielle Resistenzen (AMR) zählen zu den häufigsten Todesursachen weltweit. 2019 waren rund 4,95 Millionen Todesfälle auf Infektionen mit resistenten Bakterien zurückzuführen. Als Regionen und Grenzen überschreitendes Problem sind AMR international als Bedrohung der globalen Gesundheit anerkannt und werden im Public Health-Bereich als Priorität eingestuft. Für die Prävention und Bekämpfung von AMR ist es entscheidend, dass alle Länder weltweit zusammenarbeiten. Zu diesem Zweck wurde 2016 das WHO AMR Surveillance and Quality Assessment Collaborating Centres Network (WHO AMR CC-Netzwerk) gegründet, um gemeinsame Aktivitäten zu fördern, bedeutende Lücken in der AMR-Überwachung und Qualitätsbewertung zu schließen und die öffentliche Gesundheitspolitik sowie deren Umsetzung effektiv zu unterstützen. Erreicht werden soll dies durch eine verstärkte internationale Kooperation und eine bessere Koordination zwischen den Netzwerkmitgliedern und anderen an der AMR-Surveillance beteiligten Gruppen. Seit 2019 wird das Netzwerk vom RKI koordiniert, welches im Februar 2022 auch zu einem spezialisiertem WHO-Kooperationszentrum für Antibiotikaresistenz, -verbrauch und nosokomiale Infektionen (healthcare-associated infections, HAIs) ernannt wurde. Durch das WHOCC-AMR-Projekt kommt das RKI weiterhin seiner führenden Rolle nach und hilft dem Netzwerk beim Erreichen seines Ziels, Länder mit niedrigem und mittlerem Einkommen beim Aufbau von Kapazitäten zur Entwicklung und Umsetzung der AMR-Surveillance zu unterstützen. Eine verstärkte internationale Zusammenarbeit zwischen dem RKI, dem AMR Surveillance CC Network Sekretariat am WHO-Hauptsitz sowie Fachleuten innerhalb und außerhalb des Netzwerkes trägt entscheidend zur Stärkung von Prävention und Kontrolle von AMR und HAIs in den Projektländern bei.

Ziel

Stärkung des RKI in seiner Rolle als spezialisiertes WHO-Kooperationszentrum für Antibiotikaresistenz, -verbrauch und nosokomiale Infektionen, insbesondere bei seiner Aufgabe der Koordinierung und Verbesserung der weltweiten AMR-Überwachung durch entsprechende Unterstützung für Länder mit niedrigem oder mittlerem Einkommen.

In Zusammenarbeit mit

  • World Health Organization (WHO), SPC Department, AMR Division, WHO HQ
  • WHO, IPC Global Unit, SDS/HIS, WHO HQ
  • Nationales Referenzzentrum für Staphylokokken und Enterokokken, RKI, Deutschland
  • WHO AMR Surveillance and Quality Assessment Collaborating Centre Network (WHOCC-AMR)
  • Zentrum für Internationalen Gesundheitsschutz (ZIG), RKI, Deutschland
  • Global Leaders Group on Antimicrobial Resistance (GLG) am RKI, Deutschland
  • WHO Global Infection Prevention and Control Network (GIPC) Global Hub

Thematische Schwerpunkte

  • Stärkung von Public Health Systemen

Fakten

Laufzeit

01.01.2023 - 31.12.2025

Budget

ca. 700.000 EUR

Projektländer

  • Weltweit

Durchführendes Institut

Robert Koch-Institut

Kontakt

FG 37 Leitung: Dr. Tim Eckmanns;
Vertretung: Dr. Muna Abu Sin;
Teamleitung: Dr. Sara Tomczyk;
Netzwerk-Koordinatorin: Dr. Arina Zanuzdana;
Projektmitarbeitende: Dr. Anne Harant

Robert Koch-Institut (RKI)
Nordufer 20, 13353 Berlin, Deutschland

AMR-WHOCC@rki.deEckmannsT@rki.deAbu-SinM@rki.deTomczykS@rki.deZanuzdanaA@rki.deHarantA@rki.de

Aktivitäten

  • Training und Kompetenzentwicklung

    Durchführung von Trainings und Einsätzen zur Vermittlung technischer Expertise und Entwicklung eines „Instrumentenkastens“ zu AMR zur Verbesserung von Ländermissionen.

  • Netzwerkarbeit und Kooperation

    Koordination des WHO AMR Surveillance and Quality Assessment Collaborating Centre Network durch strategische Planung und Umsetzung von Netzwerktreffen sowie allgemeines Management; Sicherstellung eines effektiven Betriebs des Netzwerks durch rechtzeitige Information, Moderation und Kommunikation; Monitoring und konzeptuelle Entwicklung spezifischer Aktivitäten des Kollaborationszentrums (Festsetzung von Standards für verbesserte Ergebnisse).

  • Kapazitätsentwicklung

    Global Antimicrobial Resistance and Use Surveillance System (GLASS): Als neu ernanntes WHO-Kooperationszentrum: Unterstützung der Umsetzung von GLASS in Form von Leitlinien zu a) diagnostischer Betreuung (Diagnostic Stewardship), b) integrierter Surveillance zu nosokomialen Infektionen und Antibiotikaverbrauch, und c) Methoden zur AMR-Datenverarbeitung und -analyse.

    Global Leaders Group (GLG) on AMR: Unterstützung von Prof. Dr. Lothar Wieler in seiner führenden Rolle in der Global Leaders Group on Antimicrobial Resistance (GLG), einer Gruppe von weltweit führenden Expertinnen und Experten aus verschiedenen Bereichen, die gemeinsam die politische Initiative zur Bekämpfung der AMR beschleunigen wollen; Überarbeitung politischer Maßnahmen gegen AMR, Vorbereitung von Förderdokumenten, technischen Dokumenten und regelmäßigen Sitzungen von technischen Arbeitsgruppen