Austausch mit der WHO SEARO zum Krisenmanagement und der Lagezentrumsarbeit im Rahmen der COVID-19-Pandemie
Multinationaler Austausch mit Mitgliedsstaaten in der WHO Südostasien Region zu deren Krisenmanagement-Erfahrung (inklusive Lagezentrumsarbeit) sowie Erfolge und Herausforderungen in der Bewältigung der COVID-19-Lage.
Hintergrund
Das RKI führt zusammen mit dem Regionalbüro der Weltgesundheitsorganisation in Südostasien (WHO SEARO) ein Projekt zur Stärkung von auf die öffentliche Gesundheit ausgerichteten Lagezentren (Public Health Emergency Operations Centres (PHEOC)) durch. Am 23.09.2020 wurde gemeinsam mit der WHO SEARO ein virtuelles Treffen mit allen 11 Mitgliedsstaaten durchgeführt.
Ziel war ein Austausch von Erfahrungen und von Erfolgen und Herausforderungen der PHEOCs während der COVID-19-Pandemie. Eingeladen wurden Personen, die aktiv im Krisenmanagement/Lagezentrum des jeweiligen nationalen Gesundheitsministeriums bzw. des WHO-Landesbüros arbeiten.
Durchführung
Nach einer kurzen Einführung durch WHO SEARO und RKI wurde die Erfahrung der COVID-19-Krisenreaktion in Deutschland und das PHEOC des RKIs vorgestellt. Anschließend stellte der Großteil der Mitgliedsstaaten ihre Erfahrung sowie Erfolge und Herausforderungen bei der PHEOC Arbeit und der Reaktion auf die COVID-19-Pandemie vor. Zusätzlich zu dem virtuellen ca. 2-stündigem Austausch gab es einen Online Survey in dem die Länder Fragen zu ihren jeweiligen PHEOCs und deren Operationalisierung beantworten konnten. Dieser wurde bisher von der Hälfte der Mitgliedsstaaten beantwortet.
Bewertung und Ergebnisse
Insgesamt haben an dem Treffen 54 Personen aus 13 Ländern (Bangladesch, Bhutan, Deutschland, Indien, Indonesien, Malediven, Myanmar, Nepal, Nordkorea, Osttimor, Singapur, Sri Lanka, Thailand) teilgenommen, der Erfahrungsaustausch wurde von allen Teilnehmenden geschätzt. Als gemeinsame Herausforderungen wurden der Mangel an ausgebildeten und kompetenten Arbeitskräften zur Besetzung der PHEOCs, die Aktualisierung und Umsetzung von Plänen, Strategien, Richtlinien und SOPs, die Verbesserung der Datenerfassung und des Informationsmanagements sowie die Koordinierungsmechanismen zwischen den verschiedenen Behörden und Interessengruppen auf nationaler und subnationaler Ebene identifiziert.
Ausblick
Gemeinsam mit WHO SEARO wird entschieden, ob zeitnah noch weitere Web-Seminare in kleineren Gruppen stattfinden werden. Die Ergebnisse dieser Web-Seminare fließen direkt in die Planung der ProTECt-Projektaktivitäten im kommenden Jahr ein. Für 2021 ist geplant, ein Kapazitätsaufbaukonzept zu entwickeln, das ein Trainings-, Workshop- und Übungspaket auf der Grundlage theoretischer und Szenario-basierter Module beinhaltet, die an den nationalen Kontext angepasst werden können. Anschließend soll dieses in einem der Mitgliedsstaaten pilotiert werden.
Stand: Oktober 2020