BCHW-Schulungen in afrikanischen Partnerländern

Im Februar 2022 fanden Forschungsreisen der Corona Global finanzierten Studie „Burden of COVID-19 among health care workers“ (BCHW) statt. In Nigeria, Madagaskar, der Demokratischen Republik Kongo und der Elfenbeinküste wurden lokale Studienteams zu Forschungsmethoden geschult und führten eine Pilotstudie zur Vorbereitung der Feldarbeit durch.

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Forschungsmethoden-Training beim Nigeria Center for Disease Control, Abuja, Nigeria (Quelle: NCDC)

Die COVID-19-Pandemie hat die Gesundheitssysteme erheblich unter Druck gesetzt. Beschäftigte des Gesundheitswesens haben einen entscheidenden Beitrag zur Pandemiebekämpfung geleistet, waren jedoch sowohl durch ihre hohe Arbeitspensum als auch durch das ein erhöhtes Expositionsrisiko stark belastet.

Das BCHW-Projekt befasst sich mit diesen Herausforderungen: in einer internationalen Multisite-Studie zwischen dem Robert Koch-Institut (RKI) und Partnerinstitutionen in Subsahara-Afrika und Deutschland werden die COVID-19-Impfraten und -Wirksamkeit, die Prävalenz von SARS-CoV-2 bei Gesundheitspersonal, Risikofaktoren für die Ansteckung mit COVID-19, sowie Arbeitserfahrungen und deren Aus Auswirkungen auf die Gesundheit zu untersucht.

Die Forschungsreisen hatten ein zweifaches Ziel. Zum einen die Durchführung einer Schulung zu Forschungsmethoden mit dem Schwerpunkt auf studienspezifische Forschungsinstrumente- und verfahren. Zum anderen lag der Fokus auf der Durchführung einer Pilotstudie zur Erprobung und Optimierung der Datenerfassung in Vorbereitung auf die anstehende Feldarbeit. Die Arbeit wurde gemeinsam mit den lokalen Studienteams und den Studienassistenten/innen in jedem Partnerland durchgeführt.

In Nigeria führten Kollegen und Kolleginnen des Zentrums für Internationalen Gesundheitsschutz (ZIG) des RKI gemeinsam mit der Partnerinstitution der Studie, dem Nigeria Centre for Disease Control (NCDC), eine Schulung durch. Schwerpunkte waren Forschungsmethoden, technische und prozessuale Aspekte der Befragung sowie auf die in der Studie verwendeten qualitativen Datenerhebungsmethoden. Die Studie wurde in einem 100-Betten-Krankenhaus in Abuja erprobt, die Studienassistenten/innen hatte somit die Möglichkeit, die Datenerhebung unter realen Bedingungen mit dem Gesundheitspersonal zu erproben.

Teilnehmende des ZIG-Trainings am National Public Health Institute (NPHI) von Madagaskar, Antananarivo (Quelle: RKI)

Bei der RKI Studienreise nach Madagaskar konzentrierte sich das Team auf die Durchführung einer Schulung zu Labortechniken und Forschungsmethoden mit besonderem Fokus auf quantitative Datenerhebung. Die Schulungen fanden im Laboratoire d’Analyses médicales Malagasy (LA2M) und im National Public Health Institute (NPHI) in Antananarivo statt. Nach der Schulung wurden die Instrumente zur quantitativen Datenerhebung im Centre Hospitalier Universitaire Joseph Raseta Befelatanana und im Centre Hospitalier de Référence de District Itaosy in Antananarivo erprobt und erfolgreich angepasst. Die Laborschulung konzentrierte sich auf ein praktisches Training unter Verwendung von Next Generation Sequencing (NGS) und SARS-CoV-2 spezifischer PCR sowie serologischer Methoden. Die ersten Sequenzierungsläufe waren erfolgreich und ermöglichen neue Erkenntnisse über SARS-CoV-2 Varianten in Madagaskar.

Während der RKI-Mission in die Demokratische Republik Kongo (DRC) erfolgte zunächst die gemeinsame Studienplanung, einschließlich der Entwicklung der Probenahmestrategie, der Überprüfung des Studienprotokolls und der Schulungsunterlagen sowie des Studienmaterials. Während einer viertägigen Schulung, die gemeinsam mit den Partnern des Institut National de Recherche Biomédicale (INRB) in Kikwit, Provinz Kwilu, durchgeführt wurde, wurden Kompetenzen in Bezug auf das Studienprotokoll, Forschungsmethoden und Laboranalysen gestärkt. Die Pilotstudie fand in einem örtlichen Krankenhaus statt. Auch der One-Health-Ansatz wurde erprobt: Die Veterinäre des Feldteams nahmen Tierproben aus den Haushalten und dem Wohnumfeld der Studienteilnehmer.

Die RKI-Mission in der Republik Côte d´Ivoire bestand aus einer einwöchigen Schulung zum Studienprotokoll, Forschungsmethoden und zur Probenentnahme. Insgesamt 47 Teilnehmende, die sich aus 13 Feldteams zusammensetzten, nahmen im Centre Hospitalier Universitaire Bouaké an der Schulung teil. Im Anschluss daran fand die Pilotstudie zur Erprobung der Datenerhebung und Evaluation der Datenerfassungsinstrumente statt.

Stand: Juli 2022

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