Erweiterung des EMT-Personalpools in Namibia mithilfe von Twinning-Partnerschaft
Emergency Medical Teams als Einsatzkapazitäten für medizinische Notfälle können nicht ohne trainiertes Personal funktionieren, welches bei Bedarf sofort einsatzbereit ist. Um den Personalpool des namibischen EMT zu erweitern, fand im Juni 2025 in Swakopmund (Namibia) ein Einführungskurs für EMT-Einsatzkräfte statt.

Die Schulung für Emergency Medical Teams (EMT) fand vom 24. bis 27. Juni statt. Sie wurde als Teil der EMT-Twinning-Partnerschaft zwischen dem Johanniter EMT und dem namibischen Ministerium für Gesundheit und Soziales (Ministry of Health and Social Services) durchgeführt. Die Maßnahme wurde vom EMT National Focal Point-Team des Robert Koch – Instituts im Rahmen des GHPP unterstützt. 28 Teilnehmende aus verschiedenen Regionen Namibias und mit unterschiedlichem medizinischem Hintergrund kamen zusammen, um sich auszutauschen und Kenntnisse über die EMT-Initiative der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zu erlangen. Dabei erhielten sie außerdem eine Einführung in wichtige EMT-Themen. Das Trainerteam bestand aus sechs Mitarbeitenden des namibischen EMT-Sekretariats, die den Kurs leiteten, sowie drei Mitgliedern des deutschen Johanniter EMT und einer Mitarbeiterin des RKI-Projektteams.
Die Integration von Twinning-Aspekten in die Unterrichtseinheiten ermöglichte einen interaktiven Austausch zwischen den beiden EMT-Kontexten und -Erfahrungen. Die Johanniter präsentierten den namibischen Partnern praktische Beispiele technischer und operativer Lösungen in ihrem international klassifizierten EMT. Zudem ermöglichte das Training den Teilnehmenden aus Deutschland einen Einblick darin, wie nationale Teams, wie das namibische, das EMT-Konzept an ihren Kontext und ihre Ausbildungsstrukturen anpassen.
Nach drei Tagen interaktiver Trainingseinheiten endete die Woche mit einer Simulationsübung (SIMEX), bei der die Teilnehmenden drei realitätsnahe EMT-Szenarien durchspielten. Der Schwerpunkt lag hierbei auf der Einbindung der lokalen Bevölkerung und Interessengruppen während des Einsatzes sowie auf dem Thema Triage.
Trotz der winterlichen Jahreszeit waren alle Teilnehmenden und das Trainerteam während der gesamten Woche in Zelten untergebracht. Diese Unterbringung diente einerseits dazu, ähnliche Bedingungen wie bei einem EMT-Einsatz zu schaffen. Andererseits war sie eine nachhaltige Ressourcennutzung, da die beschafften Zelte anschließend in den Materialbestand des namibischen EMT übergingen. So können sie für zukünftige Trainings wiederverwendet oder für EMT-Einsätze im Land mobilisiert werden.
Nach einer Woche des Lernens und des Austauschs wurde das Camp abgebaut und alle Beteiligten traten die Heimreise an. Sie ließen die wunderschöne Landschaft Namibias, wo die Wüste auf den Atlantik trifft, mit klaren Erkenntnissen zurück: Einerseits bei den Teilnehmenden „Ich bin jetzt Teil des namibischen EMTs und einsatzbereit“ und andererseits bei den Twinning-Partnern „lasst uns bald über die nächsten Schritte sprechen“.