Mission nach Armenien für das Projekt COVIMPACT Hepatitis

Bei einer Mission nach Armenien sammelte ein RKI-Team Informationen zum Fortschritt der Elimination von Hepatitis B und C, sowie zum Einfluss der COVID-19-Pandemie. Vorläufige Ergebnisse und Empfehlungen wurden zum Abschluss der Mission bei einem Workshop mit einer National Working Group und weiteren Verantwortlichen diskutiert.

Veröffentlicht am
Treffen mit Mitgliedern der National Working Group im Gesundheitsministerium von Armenien (Quelle: Michael Brandl)

Vom 31.10.-4.11.2022 sind RKI-Mitarbeitende des WHO-Kooperationszentrum für Virushepatitis und HIV für das Projekt COVIMPACT Hepatitis „Assessing the impact of COVID-19 pandemic on viral hepatitis B and C elimination efforts in Eastern Europe and Central Asia” nach Jerewan, Armenien, gereist. Bei dieser Mission fanden diverse Arbeitstreffen mit einer eigens gebildeten National Working Group und weiteren Verantwortlichen für die Hepatitis-Elimination im Land statt, unter anderem mit dem Gesundheitsministerium, dem National Center for Disease Control and Prevention, dem National Centre for Infectious Diseases, dem National Institute of Health, sowie mehreren Krankenhäusern und NGOs.

Briefing des RKI-Teams mit dem Team des WHO-Regionalbüros für Europa und des WHO-Länderbüros für Armenien in Jerewan (Quelle: WHO-Länderbüro für Armenien)

Es wurden verschiede Aspekte des nationalen Hepatitis-Eliminationsprogramms und -Aktionsplans diskutiert und dabei versucht, den Einfluss der COVID-19-Pandemie zu eruieren. Es zeigte sich, dass ein starker politischer Wille im Land vorhanden ist, Hepatitis zu bekämpfen. So stehen beispielsweise seit dem Jahr 2020 Mittel zur Verfügung, um mindestens 1.000 Patientinnen und Patienten mit chronischer Hepatitis C pro Jahr zu behandeln. Screening-Tests für Hepatitis B und C wurden ebenfalls kostenfrei durchgeführt, jedoch war die Bestätigungsdiagnostik mit PCR mit Kosten verbunden. Auch die z.T. erheblichen Kosten für die Behandlung chronischer Hepatitis B mussten in der Regel von Betroffenen selbst getragen werden. Seit Einführung einer allgemeinen Impfempfehlung im Jahr 1999 waren die Impfquoten bei Kindern waren sowohl für die Dosis bei Geburt, als auch für drei Dosen in der Kindheit hoch und wurden nicht negativ von der Pandemie beeinflusst. Für Erwachsene war die Impfabdeckung außer bei medizinischem Personal dagegen sehr niedrig, obwohl die Kosten für Indikationsgruppen seit mehreren Jahren übernommen wurden. Der Zugang zu Gesundheitseinrichtungen war während der Pandemie nur vorübergehend beeinträchtigt und die Entwicklung einer elektronischen Gesundheitsakte für Hepatitis-Patientinnen und -Patienten konnte während der letzten Jahre sogar beschleunigt worden.

Zum Abschluss der Mission organisierte das WHO-Länderbüro für Armenien einen Workshop mit Teilnehmenden der National Working Group und aller an der Mission beteiligter Organisationen. Das RKI-Team präsentierte zusammen mit dem WHO-Regionalbüro für Europa vorläufige Ergebnisse und gab Empfehlungen, um die Hepatitis-Elimination in Armenien weiter voranzutreiben. Ein Abschlussbericht befindet sich in Vorbereitung und wird im Jahr 2023 erscheinen.

Stand: Dezember 2022

Weitere aktuelle Nachrichten