Module 1.3: Zweiter Schritt zu einer nigerianisch-guineischen Ausbildungskooperation im Bereich Sequenzierung

Wir berichten hier über den zweiten Meilenstein auf dem Weg zum Aufbau einer Süd-Süd-Kooperation zwischen Nigeria und Guinea im Bereich der inländischen Kapazitäten zur genomischen Überwachung. Im Februar-März 2022 nahmen vier Mitarbeiter des nigerianischen Irrua Specialist Teaching Hospitals (ISTH) an einem zweiwöchigen SARS-CoV-2-Sequenzierungskurs in unserem Partnerlabor (LFHVG) in Conakry, Guinea, teil. Damit ist der Grundstein für den Aufbau einer solchen Kapazität in Nigeria gelegt.

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Gruppenbild vor dem Sequenzierlabor des LFHVG Guinea mit drei Trainer:innen aus Guinea, zwei Trainer:innen des BNITM sowie vier Trainees vom ISTH, Nigeria. Februar 2022 (Quelle: BNITM)

Seit 2019 hat das Irrua Specialist Teaching Hospital (ISTH) in Irrua, Edo State, Nigeria, im Rahmen dieses GHPP-Programms Kenntnisse auf dem Gebiet der Lassa-Virus-Sequenzierung erworben, war aber noch unerfahren auf dem Gebiet der SARS-CoV-2-Sequenzierung. Um diese Kapazitäten zu stärken, beschlossen wir, auf den SARS-CoV-2-Sequenzierungskapazitäten aufzubauen, die 2021 im Rahmen des GHPP-CoronaGlobal-Programms in Guinea etabliert worden waren.

 

Projekt
Lassa-Nigeria
Autor*in
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Trainees verfolgen den Vortrag einer BNITM-Mitarbeiterin über den Einsatz der Nanopore-Technologie für die Sequenzierung von SARS-CoV-2. LFHVG, Februar 2022 (Quelle: BNITM)

Nach der erfolgreichen SARS-CoV-2-Sequenzierungsschulung, die im November-Dezember 2021 in Guinea durchgeführt wurde, ermöglichte diese neue Schulung drei weiteren Laborwissenschaftlern und einem Bioinformatiker vom ISTH im Frühjahr 2022 nach Guinea zu reisen. Dort erhielten Sie eine Schulung in der SARS-CoV-2-Sequenzierung mit der MinION-Technologie (Oxford Nanopore) und Methoden zur Variantenidentifizierung. Das Ausbilderteam bestand aus Mitarbeitern des Sequenzierlabors in Conakry (Laboratoire des Fièvres Hemorragiques Virales de Guinée, LFHVG) sowie aus Ausbildern des Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin (BNITM), die zum Teil im Rahmen des Europäischen Mobilen Labors (EMLab) eingesetzt wurden. Der Kurs umfasste alle Sequenzierungs- und Bioinformatikprozesse von der Probenvorbereitung bis zur Analyse vor Ort.

Ein Trainee übt das Beladen einer MinION-Sequenzierungsfließzelle (Oxford Nanopore Technologies), LFHVG, Februar 2022 (Quelle: BNITM)

Dieses Training war ein voller Erfolg, da er nicht nur die Zahl der ISTH-Wissenschaftler, die die SARS-CoV-2-Sequenzierung eigenständig durchführen können auf insgesamt sechs erhöhte, sondern auch die Zusammenarbeit zwischen allen beteiligten Instituten stärkte. Ein weiteres wichtige Resultat dieses Programms ist die Einführung von harmonisierten Lehrplänen und Verfahren für die genomische Überwachung von SARS-CoV-2 in den benachbarten Ländern. Dies bildet die unmittelbare Grundlage für die bevorstehende Implementierung dieser Kapazität am ISTH.

Seit dem Wiederauftreten von Ebola in Guinea im Jahr 2021 und zur Stärkung der Labore im Land haben das Gesundheitsministerium von Guinea, die Weltgesundheitsorganisation (WHO) und das Global Outbreak Alert Response Network (GOARN) in diesem Zusammenhang auch den Einsatz von Experten des BNITM und des European Mobile Laboratory (EMLab) unterstützt.

Stand: Juli 2022

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