Namibias nationales Stakeholder-Treffen zur antimikrobiellen Resistenz in 2024

Die Bekämpfung der antimikrobiellen Resistenz ist eine der Prioritäten von One Health in Namibia. Das nationale Stakeholder-Treffen zur antimikrobiellen Resistenz in Namibia konzentrierte sich auf die Meilensteine bei der Umsetzung des Nationalen Aktionsplans.

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Teilnehmende des nationalen AMR-Stakeholder-Treffens leisten einen Beitrag zu Namibias nationalem Aktionsplan zur AMR (Quelle: FLI)

 

Im April 2024 fand in Windhoek das dritte nationale Stakeholder-Treffen zur antimikrobiellen Resistenz (AMR) statt. Die Veranstaltung wurde in Zusammenarbeit zwischen dem namibischen Ministry of Agriculture, Water and Land Reform (MAWLR), dem Ministry of Health and Social Services (MoHSS), dem Ministry of Environment, Forestry and Tourism (MEFT) und dem Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) organisiert. Aufbauend auf dem AMR-Stakeholder-Engagement des letzten Jahres wurden auf dem Treffen die Fortschritte bei der Umsetzung von Namibias Nationalem AMR-Aktionsplan (NAAP) bewertet. Ferner wurden nationale und regionale AMR-Prioritäten erörtert und vorgestellt sowie sektorübergreifende Synergien zur Bekämpfung von AMR durch einen One-Health-Ansatz bewertet.

Vielfältige Beteiligung von Stakeholdern

Die Veranstaltung diente als Plattform für eine umfassende Beteiligung verschiedener Interessengruppen im Bereich der AMR, darunter auch die Quadripartite Alliance. Diese besteht aus Delegierten der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO), der Weltgesundheitsorganisation (World Health Organization; WHO), der Weltorganisation für Tiergesundheit (World Organisation for Animal Health; WOAH) und dem Umweltprogramm der Vereinten Nationen (United Nations Environment Programme; UNEP). Weitere wichtige Adressaten waren Mitglieder relevanter Ministerien sowie von AMR-Focal-Points aus unterschiedlichen Sektoren. Darüber hinaus nahmen Fachleute aus der Wissenschaft, Landwirtschaft, staatliche und private tiermedizinische Fachkräfte, Veterinärverbände und Unternehmen des Privatsektors teil. Ebenso waren Ärztinnen und Ärzte, in Namibia tätige internationale Organisationen und Medienvertretungen anwesend.

Projekt
IOH-Nam
Autor*in
  • Dr. Klaas Dietze (Projektleitung), Dr. Sylvia Dreyer (AMR-Spezialistin), Dr. Frank Busch (Projekt-koordinator)

Hauptsitzungen und Diskussionen

Der Workshop umfasste eine Reihe von nationalen und internationalen Präsentationen, die Einblicke in AMR-Aktivitäten auf nationaler, regionaler und globaler Ebene boten. Zu den behandelten Themen gehörten minderwertige und gefälschte Tierarzneimittel, AMR in der Aquakultur, nationale humane AMR-Überwachungsdaten, Jugend-Engagement und Fallstudien aus lokalen Intensivstationen.

Die Gruppen- und Podiumsdiskussionen konzentrierten sich auf die Identifizierung von Herausforderungen und mögliche Lösungen zur Unterstützung der NAAP-Umsetzung. Zu den wichtigsten Herausforderungen zählen das mangelnde Bewusstsein für AMR, eine unzureichende Priorisierung des Themas und begrenzte Ausgangsdaten. Weitere Themen waren die Verwendung antimikrobieller Mittel, Surveillance, Regulierung von frei verkäuflichen Antibiotika, Identifizierung gefälschter Tierarzneimittel, Abfallentsorgung in Gesundheitseinrichtungen und Aquakultur. Es wurden auch mögliche Lösungen für eine nachhaltige nationale und internationale Finanzierung des NAAP diskutiert. Als Empfehlung für das Jahr 2025 schlugen die Teilnehmenden vor, das Treffen auf weitere Interessengruppen wie hochrangige Regierungsbeamte, Verbände des Gesundheitswesens, Jugendorganisationen und kommunale Landwirtinnen und Landwirte auszuweiten.

Höhepunkte und Feedback der Teilnehmenden

Die Teilnehmenden lobten die Atmosphäre des Wissenserwerbs und der Interaktion. Besonders hervorgehoben wurden die Beiträge und Fallberichte, die zentrale Aspekte zu AMR verdeutlichten. Zudem schätzten sie die Möglichkeiten zur Vernetzung und zum Informationsaustausch sowie die interaktiven Diskussionen mit Fachleuten aus verschiedenen Sektoren. Das Engagement der Jugendlichen, die regionalen Erfahrungen, interaktiven Umfragen und der allgemeine Optimismus bezüglich der laufenden und zukünftigen AMR-Initiativen trugen zusätzlich zur positiven Resonanz bei.

Ausblick

Das Nationale AMR-Treffen 2024 war ein entscheidender Schritt auf dem Weg zur Bekämpfung von AMR durch einen One-Health-Ansatz in Namibia. Die vorgeschlagenen Arbeitspläne machten deutlich, dass eine solide Datenerhebung, eine Aufstockung der AMR-Finanzierung und eine umfassende Sensibilisierung der Öffentlichkeit erforderlich sind, um den NAAP wirksam umzusetzen. Die kollektiven Anstrengungen aller Beteiligten sind unerlässlich, um die Bedrohung durch AMR einzudämmen und die öffentliche Gesundheit zu schützen.

Wir werden unser kollektives Wissen über den nationalen, regionalen und internationalen AMR-Status weiter ausbauen. Darüber hinaus werden wir unsere derzeitigen Netzwerke erweitern, um mehr Wissen und Fähigkeiten über AMR zu erlangen. Außerdem werden wir weiterhin Lücken identifizieren und Kapazitäten für die Datenerfassung und -analyse aufbauen.

Wir danken Ihnen allen für Ihre Mitarbeit, Ihren Beitrag und Ihre harte Arbeit. Wir freuen uns darauf, Sie alle im Jahr 2025 wiederzusehen!

Namibias nationales AMR-Stakeholder-Treffen im April 2024, Windhoek, Namibia (Quelle: FLI)

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