NITAG-Workshop am Robert Koch-Institut

Vertreterinnen und Vertreter europäischer und zentralasiatischer Impfkommissionen sowie des WHO Regionalbüros für Europa zu Besuch in Berlin

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Workshop in Berlin mit Vertreterinnen und Vertretern zentralasiatischer und europäischer Impfkommissionen und dem SENSE-Projektteam des Robert Koch-Instituts (Quelle: RKI)

Im Rahmen des GHPP-Projekts SENSE (Stärkung von Nationalen Impfkommissionen und ihrer evidenzbasierten Entscheidungsfindung in der WHO-Region Europa und weltweit) empfing das Projektteam des Fachgebiets Impfprävention, STIKO (FG33) am Robert Koch-Institut (RKI) vom 10. bis 11. Dezember 2024 internationale Gäste. Die 11 Delegierten aus Armenien, der Föderation Bosnien und Herzegowina, Georgien, der Republik Moldau und Turkmenistan versammelten sich am Verein „Technologie- und Methodenplattform für die vernetzte medizinische Forschung e.V.“ (TMF e.V.) .V. in Berlin. Die Delegationen bestanden aus Vorsitzenden, Mitgliedern und/oder Mitarbeitenden der Sekretariate der Impfkommissionen (National Immunization Technical Advisory Groups; NITAGs) dieser Länder. Zudem nahmen zwei Vertreterinnen des WHO Regionalbüros für Europa als Kollaborationspartner des Projekts teil. Ziel des Workshops war die Erarbeitung von NITAG-spezifischen Standardvorgehensweisen (Standard Operating Procedures; SOP) zur systematischen und evidenzbasierten Entwicklung von Impfempfehlungen. Des Weiteren war beabsichtigt, die Vernetzung und den Austausch zwischen den NITAGs zu stärken.

Projekt
SENSE
Autor*in
  • Annika Falman
    Projektkoordinatorin

Der Workshop begann mit einer Einführung und Präsentation zur Arbeitsweise der Ständigen Impfkommission (STIKO) durch den stellvertretenden Fachgebietsleiter und SENSE-Projektleiter. Im Anschluss gab es einen kurzen Überblick über die bisherigen Aktivitäten im Projekt und einen Ausblick. Dann stellte jeweils eine Vertreterin jeder NITAG die Fortschritte und Herausforderungen vor, denen die Kommissionen in ihrer Arbeit und bei der Entwicklung von Impfempfehlungen gegenüberstehen. Genannt wurden hier vor allem die begrenzten finanziellen und personellen Ressourcen und die Wichtigkeit einer unabhängigen Arbeit. Gegenstand der weiterführenden Diskussionen waren Strategien zur Verbesserung der Zusammenarbeit zwischen den NITAGs und den nationalen Gesundheitsministerien. Ferner wurde die Bedeutung einer transparenten, evidenzbasierten Entscheidungsfindung hervorgehoben. Im letzten Programmpunkt wurde das validierte Register für systematische Reviews zu Impfungen (Systematic Reviews on Vaccines; SYSVAC) vorgestellt. Es handelt sich hierbei um eine Online-Ressource, welche systematische Reviews zu impfrelevanten Themen bereitstellt, deren Qualität bewertet und die im Rahmen des Projekts weiterentwickelt wird.

Der zweite Tag verlief im Format eines praktischen Workshops, an dem die Teilnehmenden eine SOP für ihre jeweilige NITAG entwickeln sollten. Hierzu gab es vom Projektteam einen kurzen Input mit Beispielen von anderen NITAGs Einheiten und zur Notwendigkeit sowie Vorteilen einer SOP. Neben der Verstetigung eines systematischen und evidenzbasierten Vorgehens bei der Entwicklung von Impfempfehlungen kann diese die Qualität der Arbeit sicherstellen und zudem die Sichtbarkeit und Akzeptanz von den NITAGs innerhalb der Länder erhöhen. Der Workshop endete mit einer Vorstellung der Arbeitsergebnisse. Dabei wurde die Bedeutung standardisierter Ansätze betont und gleichzeitig die Notwendigkeit von Flexibilität in Bezug auf den spezifischen Kontext und die Kapazität jedes Landes anerkannt.

Insgesamt bot der Workshop eine Plattform zum Austausch von Erfahrungen und Lösungen, um die NITAGs zu stärken. In diesem Zusammenhang lag der Schwerpunkt auf besserer Ressourcennutzung, systematische Übersichtsarbeiten und der Anpassung globaler Standards an lokale Bedürfnisse.

Präsentation der STIKO-Arbeit durch den stellvertretenden Fachgebietsleiter von FG33 am Robert Koch-Institut im TMF e.V. in Berlin Mitte (Quelle: RKI)

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