Meilenstein für One Health Evidence Briefs for Policy

Projektländer von OH-EVI erreichen am Anfang dieses Jahres einen wichtigen Meilenstein für die Weiterentwicklung der evidenzbasierten Politikgestaltung im Sinne des One-Health-Gedankens.

Veröffentlicht am

Die Länderteams der drei Projektländer von OH-EVI (Evidence-informed Policy Approaches for One Health – Evidenzbasierte Politikgestaltung im Sinne des One-Health-Gedankens) führten im Januar und Februar 2025 erfolgreiche Präsenzworkshops in Ghana, Kroatien und Nigeria durch. Mit diesen Workshops wurden im Wesentlichen zwei Ziele verfolgt: die Validierung von Situationsanalyse und Prioritätensetzung der einzelnen Länder für One Health sowie die Durchführung praktischer Schulungen zur Evidenzsynthese und -kommunikation. Damit wurde ein wichtiger Meilenstein für die Weiterentwicklung der evidenzbasierten Politikgestaltung im Sinne des One-Health-Gedankens erreicht. Die im Rahmen der Workshops durchgeführten Schulungen umfassten die Formulierung von Problemstellungen, systematische Literaturrecherche, Evidenzsynthese sowie die Erstellung der abschließenden „Evidence Briefs for Policy“ (EBP).

Die Teams der drei Projektländer beteiligten sich mit großem Engagement und Einsatz an den Treffen und bauten auf wichtigen Arbeiten auf, die sie bereits im Vorfeld geleistet hatten. Dazu zählten unter anderem auch die Erarbeitung detaillierter Länderprofile und die Auswahl vorrangiger politischer Themen.

Projekt
OH-EVI
Autor*in
  • Anna Fahrion
  • Francis Nuvey

Im Laufe von drei intensiven Workshoptagen feilten die Teams an ihren nationalen One-Health-Profilen, vertieften ihre Kenntnisse über vorrangige Problemstellungen und legten konkrete Themen für ihre EBP fest. Darüber hinaus erhielten sie praktische Einblicke in die Best Practices für die Erhebung und Synthese von Evidenzen. Im weiteren Verlauf des Jahres 2025 werden die Teams Evidenzsynthesen vornehmen, ihre EBP ausarbeiten und im Rahmen strukturierter Politikdialoge mit Stakeholdern zusammenarbeiten.

Professor Jesse Uneke, Vizekanzler der David Umahi Federal University of Health Sciences (DUFUHS) in Nigeria, unterstrich das transformative Potenzial dieses Ansatzes:

„Evidenzbasierte Ansätze können politische Reformen in allen Sektoren vorantreiben, die für die Realisierung von Ergebnissen im Rahmen des One-Health-Ansatzes maßgeblich sind.“

Professor Fadi El-Jardali, Direktor des Knowledge to Policy (K2P) Center der American University of Beirut und leitender Moderator des Workshops, betonte den umfassenden Wert dieses Prozesses. Zudem wies er darauf hin, dass eine evidenzbasierte Politikgestaltung nicht nur wirksamere Entscheidungen ermöglicht, sondern auch eine Verbesserung der Rechenschaftspflicht, Transparenz und Interessenvertretung mit sich bringt. Weiter erklärte er, dass sie den Bürgerinnen und Bürgern die Möglichkeit gibt, an Entscheidungen, die ihre Gesundheit betreffen, teilzuhaben und für ein größeres Vertrauen der Öffentlichkeit in die Gesundheitssysteme sorgt.

Ein Mitglied der Nationalversammlung, das an dem Workshop teilgenommen hatte, fügte hinzu:

„Ich muss sagen, dass dieser Workshop für uns Mitglieder der Nationalversammlung tatsächlich ein Gewinn war. Sie können nicht über Politikgestaltung sprechen, ohne Ihre Argumente mit Evidenz zu untermauern. Wir haben gelernt, wie wir Evidenz einsetzen können, um politische Maßnahmen zu stützen, sodass sie wirksam umgesetzt werden können. Ich glaube, dass der One-Health-Gedanke im Rahmen dieses Ansatzes zum Vorteil der Bevölkerung umgesetzt werden kann.“

Hintergrund des Projekts

Das Projekt OH-EVI wird vom Institut für Internationale Tiergesundheit/One Health (IITG) des Friedrich-Loeffler-Instituts (FLI) in Zusammenarbeit mit dem Evidence-informed Policy Network (EVIPNet) der Evidence to Policy and Impact Unit der Weltgesundheitsorganisation (World Health Organization; WHO) durchgeführt. Das Projekt steht in Einklang mit dem globalen One Health Joint Plan of Action. Zusätzlich unterstützt es die Entwicklung von nationalen Umsetzungsplänen zur Förderung der systematischen und transparenten Nutzung von Evidenz bei der One Health-Entscheidungsfindung. Im Rahmen des Projekts soll die beste verfügbare Evidenz zu vorrangigen One-Health-Themen der Projektländer zusammengetragen und Stakeholder-Dialoge angestoßen werden. Ziel ist es, die jeweilige nationale One-Health-Agenda voranzubringen. Für die Umsetzung des Projekts wurden in Kroatien, Ghana und Nigeria nationale Teams und Lenkungsausschüsse eingesetzt, die von den folgenden Einrichtungen institutionelle Unterstützung erhalten:

Banner des OH-EVI Projekts
Banner des Länderworkshops zur evidenzbasierten Politikgestaltung im Sinne des One-Health-Gedankens, Ghana (Quelle: FLI)
  • Croatian Institute of Public Health – CIPH (Kroatisches Institut für öffentliche Gesundheit) in Kroatien
  • Kumasi Centre for Collaborative Research – KCCR (Kumasi-Zentrum für kooperative Forschung) in Ghana
  • African Institute for Health Policy and Health Systems – AIHPS (Afrikanisches Institut für Gesundheitspolitik und Gesundheitssysteme) in Nigeria

Jedes dieser Länder hat ein vorrangiges Thema für seinen EBP festgelegt:

  • Kroatien: One Health, One Warning System – A Call to Strengthen Zoonotic Surveillance
  • Ghana: Bridging the Sectoral Siloed Approach to One Health Implementation
  • Nigeria: Policy for Addressing Antimicrobial Resistance Using a One Health Approach

Das Projekt OH-EVI gibt den Länderteams die Instrumente und Kenntnisse für eine evidenzbasierte Politikgestaltung an die Hand, um die Wirksamkeit, Koordinierung und Nachhaltigkeit der Gesundheitspolitik zu stärken. Dieses Ziel wird im Rahmen des One-Health-Ansatzes erreicht.

Weitere aktuelle Nachrichten