One-Health-Projekt nimmt anthropologische Arbeit in nigerianischer Gemeinde auf

Das interdisziplinäre Konsortium des COPE-Projekts traf sich Anfang 2023 in Nigeria, um den ersten Projektmeilenstein umzusetzen: den Eintritt in eine lokale Gemeinde. Das Projekt erprobt eine gemeindebasierte, partizipative Strategie, die die aus dem Zusammenwirken von Menschen, Tieren und der Umwelt resultierenden Krankheitslast in ländlichen Gemeinden mit begrenzten Ressourcen verringern soll.

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Nigerianische Projektmitglieder verteilen Flyer mit Studieninformationen an Gemeindemitglieder (Quelle: NCDC)

 

Dem Treffen ging eine Vorbereitungsphase voraus, in der verschiedene Schulungen, Anbahnungsgespräche mit örtlichen Akteuren sowie der offizielle Eintritt in die Gemeinde geplant worden waren. Sensibilisierende Begleitmaßnahmen waren ebenfalls Bestandteil des Konzepts. Teammitglieder aller Projektpartner haben sich daran beteiligt, diese Schritte zu planen und durchzuführen. Diese kommen vom Nigeria Centre for Disease Control and Prevention (NCDC), vom Friedrich-Loeffler-Institut (FLI), vom National Veterinary Research Institute (NVRI) in Nigeria, von der University of Ibadan (UI) in Nigeria und vom Zentrum für Internationalen Gesundheitsschutz (ZIG) des RKI.

Projekt
COPE
Autor*in
  • Eva Steinberger
    Projektmitarbeiterin (Anthropologin)
Ankunft von Projektmitarbeitenden in der Forschungsregion im Südosten Nigeria (Quelle: NCDC)

In einer intensiven Arbeitswoche gaben die Vertreterinnen und Vertreter der interdisziplinären Teams Einblicke in ihre jeweiligen Arbeitsbereiche – von der Epidemiologie und Veterinärmedizin über Anthropologie bis hin zu Umweltwissenschaften. Ziel war es, die Teammitglieder gegenseitig zu schulen sowie lokale Forschungsassistentinnen und -assistenten für die anschließende Feldphase auszubilden. Letztere wurden damit vertraut gemacht, wie sie mit epidemiologischen Fragebögen und Laborproben umgehen sollen. Parallel zu den Schulungen wurden proaktiv Anbahnungsgespräche mit wichtigen regionalen Akteuren gesucht, in deren politischem beziehungsweise gesundheitsbezogenem Einflussbereich die Aktivitäten des Projekts stattfinden.

 

Konzentrierte Gruppenarbeit mit Vertreterinnen und Vertretern verschiedener Teams (Quelle: NCDC)

Für den physischen Eintritt in die Gemeinde in einer ländlichen Region im Südosten Nigerias traf sich das Projektteam mit dem lokalen Gemeindevorsteher und seinem Komitee. Auf diesem Treffen wurden das Projekt und die nächsten Projektaktivitäten vorgestellt. Anschließend verteilten die Projektmitarbeitenden Flyer mit Studieninformationen auf den lokalen Märkten an Gemeindemitglieder und beantworteten aufkommende Fragen. Das nigerianische Anthropologie-Team blieb nach dieser Woche noch für drei Monate vor Ort, um eine Vertrauensbasis für die weitere Projektarbeit in den nächsten zwei Jahren zu schaffen und die anthropologische Studie insgesamt erfolgreich durchzuführen. Im nächsten Projektschritt sollten alle Projektteams im März 2024 in die Gemeinde zurückkehren, um die erste Risikobewertung von One-Health-Herausforderungen im Alltag der Gemeinde vorzunehmen.

Das gesamte Anthropologie-Team kurz vor dem dreimonatigen Forschungsaufenthalt der nigerianischen Teammitglieder in der Gemeinde (Quelle: NCDC)

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