Unterstützung der SARS-CoV-2 Diagnostik in Partnerländern
Die GHPP Projekte TRICE und ARGOS erarbeiteten ein Maßnahmenpaket zur Unterstützung der Diagnostik und Ausbruchskontrolle von COVID-19 für die Partnerländer.
Durch die derzeit herrschende globale Pandemie haben sich die GHPP Projekte TRICE und ARGOS zur Aufgabe gesetzt, die Partnerländer (Elfenbeinküste, Burkina Faso, Demokratische Republik Kongo und Südafrika) und weitere Institutionen in anderen afrikanischen Ländern (Zentralafrikanische Republik, Sambia, Gabun) bestmöglich in dieser Zeit zu unterstützen. Das Projekt TRICE spezialisiert sich seit dem Projektstart auf die Untersuchung und Kontrolle von Krankheitsausbrüchen, sodass durch die vorhandene Expertise die verstärkte Aufmerksamkeit ganz auf COVID-19 gelegt werden kann. Das GHPP Projekt ARGOS baut die Kapazitäten für die mikrobiologische Diagnostik mit Schwerpunkt auf antimikrobiellen Resistenzen auf. Dazu gehört auch die verbesserte Nutzung von Daten für die Behandlung und Infektionskontrolle, die ebenfalls eine wichtige Rolle bei COVID-19-Aktivitäten spielen. Durch die bereits langjährigen Kooperationen zwischen den Partnerländern und dem Robert Koch-Institut konnten effizient die besten Möglichkeiten der Unterstützung ermittelt werden. Diese Unterstützung ist auch deswegen wichtig, da die Projektpartner intensiv in den nationalen SARS-CoV-2 Diagnostikstrategien und Surveillanceprogrammen eingebunden sind.
In Zusammenarbeit mit den am RKI angesiedelten Abteilungen ZIG und P3 wurden für die notwendige Erregerdiagnostik PCR- und Extraktionskits zu den bestehenden aber auch neuen Partner geschickt, um schnellstmöglich eine gesicherte Diagnostik zu ermöglichen. Neben den Materialen wurde in oben genannter Zusammenarbeit auch eigens Trainingsunterlagen wie Protokolle und Videotrainings erstellt, um auch in Zeiten von Reiseverboten direkte Hilfe leisten zu können. Diese wurden mit allen Partnerinstitutionen geteilt und online frei zugänglich gemacht, um auch noch nachfolgende Trainings durch Mitarbeiter unserer Partner vor Ort zu gewährleisten.
Als weiteren Punkt haben TRICE und ARGOS die wichtigsten Dokumente in Bezug auf COVID-19, wie zum Beispiel Leitlinien, Empfehlungen und Protokolle zum Thema Infektionsschutzmaßnahmen und Ausbruchskontrolle gesammelt und teilweise in verschiedene Sprachen übersetzt, um sie den Partnerländern so schnell wie möglich bereitstellen zu können.
Ein wichtiger Punkt neben der Infektionskontrolle ist die wissenschaftliche Aufarbeitung des Ausbruchsgeschehens in den verschiedenen Ländern. So unterstützt TRICE die genomische Sequenzierung einzelner Virusstämme durch das MinION System in Sambia, um sich dadurch ein besseres Bild über das Verteilungsmuster einzelner Stämme machen zu können. TRICE übernahm die Bereitstellung des Gerätes und die darauf folgende Onlineschulung der Mitarbeiter. Dies ist insbesondere wichtig, da durch die Sequenzierung einzelne Transmissionsketten identifiziert werden können.
Als weiteres Projekt ist eine sero-epidemiologische Studie zu SARS-CoV-2 in Subsahara Afrika in der finalen Planungsphase. Das Ziel der Studie ist, das Ausmaß von bereits stattgefundenen Infektionen mit SARS-CoV-2 innerhalb unserer afrikanischen Partnerländer (in Zusammenarbeit mit ARGOS und mit dem BMBF geförderten Projekt ANDEMIA) zu untersuchen. Darüber hinaus soll untersucht werden, wie sich das Virus in der Bevölkerung über die Zeit verbreitet hat bzw. welche Rolle sozio-ökonomische und biologische Risikofaktoren bei einer Infektion spielen. Hierfür werden alle seit November 2019 bereits durch das Projekt ANDEMIA gesammelten Serumproben untersucht. Ebenfalls ist eine weitere Untersuchung von Krankenhauspersonal geplant, um die Seroprävalenz von SARS-CoV2 in dieser Gruppe zu bestimmen und damit zusammenhängende Risikofaktoren einschließlich demographischer Daten und Maßnahmen zur Infektionskontrolle bewerten zu können.
Durch das gebündelte Paket an Maßnahmen unterstützen wir unsere afrikanischen Partner in dieser herausfordernden Zeit.
Stand: Juni 2020