Celesta

Genomische Überwachung viraler hämorrhagischer Fieber und anderer zu Ausbrüchen neigender viraler Infektionskrankheiten in Subsahara-Afrika

Vier Mitarbeitende des Sequenzierungslabors des ISTH Nigeria, mit einer Ausbilderin des BNITM während einer Einführungsschulung zur Phylogenetik-Analyse am CRV-LFHVG, Conakry, Guinea © BNITM

Kontext

Die COVID-19-Pandemie und verschiedene andere Ausbrüche viraler Infektionskrankheiten in den vergangenen Jahren haben gezeigt, wie notwendig eine gute Vorbereitung der Labore sowie ausreichend Laborkapazitäten sind, um auf nationaler Ebene effektiv auf öffentliche Gesundheitsnotlagen reagieren zu können. Die Weltgesundheitsversammlung hat daher die genomische Surveillance zur Priorität erklärt, da diese Technologie die einzigartige Möglichkeit bietet, virale Erreger rasch zu identifizieren, zu tracken, zu überwachen und zu charakterisieren, was zu einer verbesserten Entscheidungsfindung im Bereich Public Health führt. Während der COVID-19-Pandemie wurden bereits Maßnahmen ergriffen, um Sequenzierungskapazitäten in Subsahara-Afrika aufzubauen. Diese Kapazitäten müssen jedoch unbedingt auf ein breites Spektrum auch anderer viraler Erreger ausgeweitet werden, damit die Länder sich auf den Umgang mit Bedrohungen durch Infektionskrankheiten ausreichend vorbereiten können. Das Projekt baut auf die Zusammenarbeit mit langjährigen Partnerinnen und Partnern auf und hat zum Ziel, die Kapazitäten zur genomischen Überwachung von viralen hämorrhagischen Fiebern (VHFs) und anderen zu Ausbrüchen neigenden viralen Infektionskrankheiten zu verbessern. Das Projekt konzentriert sich auf Nigeria und Guinea und arbeitet eng mit lokalem Laborpersonal zusammen. Dabei sollen nicht nur die Kapazitäten nationaler Überwachungslabore gestärkt, sondern auch globale Lösungen aufgezeigt werden, die diese Länder dazu befähigen, sich auf zukünftige Ausbrüche vorzubereiten und rasch darauf reagieren zu können.

Ziel

Schaffung von Kapazitäten zur Sequenzierung lebensbedrohlicher viraler Erreger, wo dies erforderlich ist, um die Identifikation von Erregern und die Prävention und Bewältigung von Krankheitsausbrüchen zu verbessern.

In Zusammenarbeit mit

  • Irrua Specialist Teaching Hospital (ISTH), Nigeria
  • Centre de Recherches en Virologie – Laboratoire des Fièvres Hémorragiques Virales de Guinée (LFHVG), Guinea
  • Université Gamal Abdel Nasser (UGANC), Guinea
  • Laboratoire des Fièvres Hémorragiques Virales de Gueckédou (LFHV Gueckédou), Guinea
  • Laboratoire des Fièvres Hémorragiques Virales, N’Zérékoré regional hospital (HRNZE), Guinea
  • Evolutionary and Computational Virology, Katholieke Universiteit Leuven (KU Leuven), Belgien
  • Gesundheitsministerien (Nigeria und Guinea)
  • World Health Organization (WHO), Schweiz
  • Global Outbreak Alert and Response Network (GOARN)

Thematische Schwerpunkte

  • Ausbruchsmanagement
  • Labordiagnostik
  • One Health
  • Stärkung von Public Health Systemen
  • Surveillance und Berichterstattung

Fakten

Laufzeit

01.01.2023 - 31.12.2025

Budget

ca. 2.300.000 EUR

Projektländer

  • Guinea
  • Nigeria

Kontakt

Sophie Duraffour
Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin (BNITM)
Bernhard-Nocht-Straße 74, 20359 Hamburg, Deutschland
duraffour@bnitm.de

Aktivitäten

  • Training und Kompetenzentwicklung

    Schulung von Laborpersonal zur Durchführung von Diagnostik, Next-Generation-Sequenzierung, bioinformatischer Analyse, molekularer Epidemiologie und Forschung.

  • Sachgüterbeschaffung und Infrastrukturentwicklung

    Einrichtung von stationären und mobilen Laboren zur Genomüberwachung.

  • Kapazitätsentwicklung

    Aufbau von Sequenzierungskapazitäten in drei Laboren; Unterstützung bei der Umsetzung von bioinformatischer Verarbeitung und der Analyse von Sequenzierungsdaten (Hardware und Software); Einführung von Qualitätsmanagementsystemen, um die Lieferung von qualitativ hochwertigen Daten der Genomsequenzierung zu gewährleisten.

News zu den Projekten

Westafrika baut seine Sequenzierungskapazitäten aus

Im Jahr 2023 wurden im Rahmen des BNITM Projekts Celesta insgesamt acht Mitarbeitende von vier K...