EMIS-2023

(European MSM Internet Survey) / Osteuropa–Zentralasien – Ausweitung internetgestützter Umfragen zu Gesundheit und Verhalten von Männern, die Sex mit Männern haben, auf osteuropäische und zentralasiatische Länder sowie Stärkung der Kapazitäten in den westlichen Balkanländern


Kontext

In den letzten Jahren gab es Anstrengungen, die HIV-Versorgung und -Prävention in den Westbalkan-Ländern, Osteuropa und Zentralasien zu verbessern, unter anderem durch die Durchführung von Studien unter Männern, die Sex mit Männern haben (MSM). Eine häufig genutzte Vorgehensweise zur Rekrutierung von Teilnehmern war dabei die Stichprobenziehung nach der Methode des Respondent Driven Sampling (RDS). Mit dieser Methodik gelang es jedoch nicht, die Hauptzielgruppe zu rekrutieren – MSM, bei denen bereits eine HIV-Diagnose vorlag –, was eine erhebliche Untererfassung der HIV-Prävalenz zur Folge hatte. Ein ergänzender Ansatz für die Erhebung HIV-bezogener Gesundheitsindikatoren unter MSM ist der Einsatz von umfangreichen, niederschwelligen Onlinebefragungen. Teilnehmer werden hier mit Hilfe von Werbeanzeigen in schwulen Dating-Apps und sozialen Medien rekrutiert, um Angaben zu ihren Gesundheitsoutcomes zu machen. Eine Unterrepräsentierung von Menschen mit einer HIV-Diagnose schien in diesen Umfragen kein Problem zu sein. Dieses Projekt zielt daher darauf ab, die Umsetzung derartiger Internet-Surveys für MSM in Osteuropa, Zentralasien und den Ländern des Westbalkans zu erleichtern. Um die Zielgruppe (MSM) zu erreichen, wird das Projekt mit Organisationen der Zivilgesellschaft zusammenarbeiten, die sich mit HIV-Prävention und Menschenrechten befassen.

Ziel

Ausbau der nationalen Surveillance und Berichterstattung zu HIV und anderen sexuell übertragbaren Infektionen in Osteuropa, Zentralasien und den Westbalkanländern.

In Zusammenarbeit mit

  • Deutsche Aidshilfe (DAH), Deutschland
  • Eurasian Coalition on Health, Rights, Gender and Sexual Diversity (ECOM)
  • South Eastern Europe Regional TB and HIV Community Network (SEE RCN)

Thematische Schwerpunkte

  • Arzneimittelzulassung und -sicherheit
  • Beschlüsse und internationale Vereinbarungen
  • Infektionsprävention und -kontrolle
  • Stärkung von Public Health Systemen
  • Surveillance und Berichterstattung

Fakten

Laufzeit

01.01.2023 - 31.12.2023

Budget

ca. 105.000 Euro

Partnerländer

  • Albanien
  • Armenien
  • Aserbaidschan
  • Bosnien-Herzegowina
  • Georgien
  • Kasachstan
  • Kosovo
  • Montenegro
  • Nordmazedonien
  • Republik Moldau
  • Serbien
  • Ukraine

Durchführendes Institut

Robert Koch-Institut

Kontakt

Dr. Ulrich Marcus
Robert Koch-Institut (RKI)
Nordufer 20, 13353 Berlin, Deutschland
E-Mail: MarcusU@rki.de

Aktivitäten

  • Forschung und Bereitstellung von Evidenz

    Ausarbeitung eines Fragebogens und Durchführung einer Online-Umfrage zu Gesundheit und Verhalten von MSM; Auswertung der Daten und Etablierung von Gesundheitsmaßnahmen auf der Grundlage der Ergebnisse.

  • Netzwerkarbeit und Kooperation

    Förderung der Zusammenarbeit mit nationalen Organisationen der Zivilgesellschaft zur Prävention und zur Unterstützung von MSM.

  • Kapazitätsentwicklung

    Erschließung neuer Datenquellen für Indikatoren zu sexueller Gesundheit und Sexualverhalten von MSM.