NaLaA – Corona Global

Natürliche Sprachverarbeitung für ereignisbasierte Überwachung mit dem Afrika CDC


Kurzbeschreibung

Die ereignisbasierte Überwachung (Event Based Surveillance, EBS) ist eine Schlüsselkomponente in der Surveillance des öffentlichen Gesundheitswesens. Ihre Wirksamkeit hängt von der Anzahl der verwendeten Quellen und der Geschwindigkeit der Verarbeitung ihrer Informationen ab. Die derzeitige Methodik der künstlichen Intelligenz (KI) erlaubt das Filtern und Extrahieren von Schlüsselinformationen aus Online-Texten mit einer deutlich erhöhten Präzision im Vergleich zu derzeitig dominierenden schlüsselwortbasierten Ansätzen. Der Vorteil dieser Algorithmen besteht darin, dass sie den Textkontext verwenden, was im Bereich Public Health von entscheidendem Vorteil sein kann, da Risikobewertungen aus einer Kombination von Faktoren erfolgt. Zusammen mit dem Africa CDC werden wir mit Expertinnen- und Experten-annotierten Daten solche neuartigen KI-Algorithmen für EBS trainieren und auch neue Quellen wie Social Media annotieren und auswerten. Diese Algorithmen helfen bei der Priorisierung der wichtigsten Nachrichten, die auf der Grundlage vorheriger Extraktionsarbeiten des Africa CDC trainiert wurden und auf gemeinsam annotierten Daten basieren. Danach werden wir die verwendeten Quellen und Algorithmen an die Bedürfnisse des Africa CDC anpassen. Um die Nachhaltigkeit des Projekts zu gewehrleisten, setzen wir klare, messbare Meilensteile, um sicherzustellen, dass der während des Projekts generierte Quellcode getestet und dokumentiert ist, sowie den Ansprüchen von Africa CDCs EBS-Surveillance Routine entspricht. Die Dokumentation und das Testen der Software garantiert auch, dass das Projekt in der Open-Source-Community die besten Bedingungen genießt, weiterentwickelt zu werden. Parallel zu den zuvor genannten Punkten werden wir Workshops gemeinsam mit ProMED zum Thema EBS veranstalten, um EBS jenseits von Algorithmen-gestützten Verfahren zu verbessern.

Ziele des Projekts

Event-Based Surveillance (EBS) ist ein fundamentaler Baustein in der Surveillance von Africa CDC und spielt eine maßgebliche Rolle im Kontinent-übergreifenden Infektionsschutz. Umso wichtiger ist es, diesen Bereich mit Hilfe von Innovation aus dem KI-Bereich zu stärken.

Unser Ziel ist es, Erfahrungen im Bereich KI und Surveillance, mit unseren Kolleginnen und Kollegen aus dem Africa CDC auszutauschen. Dieser Austausch soll in die Entwicklung eines Softwareprodukts münden, das die routinemäßige Signalerkennung in Nachrichten und Social Media verbessern soll.

Darüber hinaus streben wir an, dass dieses Projekt langfristig nachhaltig ist. Wir erhoffen uns, mit dem Projekt die Grundsteine für den langfristigen Austausch von Expertise und Erfahrung aufzubauen. Weiterhin wollen wir gewährleisten, dass die Weiterentwicklung der Software auch nach Projektende fortgesetzt werden kann, in dem wir Kolleginnen und Kollegen aus dem Africa CDC ausgiebig bei der Entwicklung der Software miteinbeziehen.

Stand: Juni 2021

Fakten

Laufzeit

01.05.2021 - 31.01.2023

Budget

ca. 590.000 EUR

Partnerländer

  • Lesotho
  • Äthiopien

In Zusammenarbeit mit

  • Africa CDC
  • Program for Monitoring Emerging Diseases (ProMed), USA
  • International Society for Infectious Diseases (ISID), USA
  • Health Information Systems Program (HISP), South Africa

Durchführendes Institut

Robert Koch-Institut