NCDI-MH_Surv

Stärkung der Surveillance von Nichtübertragbaren Krankheiten (NCDs), Verletzungen und Psychischer Gesundheit (Mental Health, MH) in der Region Afrika


Kontext

Nichtübertragbare Krankheiten (noncommunicable diseases, NCDs) und psychische Erkrankungen sind weltweit auf dem Vormarsch; 80 % der jährlichen Todesfälle durch NCDs ereignen sich in Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen. Im Jahr 2019 verursachten NCDs, einschließlich psychischer Störungen, über 2,1 Millionen vorzeitige Todesfälle, und die Krankheitslast durch NCDs betrug auf dem afrikanischen Kontinent mehr als 204 Millionen DALYs (in gesundheitlicher Einschränkung verbrachte Lebensjahre, Disability-Adjusted Life Years). Dies entspricht einem Anstieg von 21 % seit 2007. Die Vorbeugung und Bekämpfung von NCDs, Verletzungen und psychischen Erkrankungen erfordern zuverlässige, zeitnahe und integrierte Daten. In Einklang mit der „Africa CDC Non-Communicable Diseases, Injuries Prevention and Control and Mental Health Promotion Strategy (2022-26)“ unterstützen die Africa Centres for Disease Control and Prevention (Africa CDC) die Mitgliedsstaaten der Afrikanischen Union (AU) in ihren Bemühungen, die nationale Surveillance von NCDs, Verletzungen und mentaler Gesundheit (mental health, MH) zu stärken und umfassende Gesundheitsinformationssysteme aufzubauen. In der zweiten GHPP-Förderphase arbeiten die Africa CDC und das Robert Koch-Institut (RKI) zusammen, um Stärken, Good Practices und mögliche Defizite in der NCD/MH-Surveillance auf dem afrikanischen Kontinent zu identifizieren. Die Ergebnisse werden in einen kontinentweiten Handlungsleitfaden übernommen, der zur Stärkung der nationalen NCD/MH-Überwachungssysteme dienen wird. Zudem werden die Africa CDC und das RKI in der Erkenntnis, dass auch in öffentlichen Gesundheitskrisen die Kontinuität der NCD- und MH-Versorgung sichergestellt werden muss, einen Leitfaden zur Einbeziehung von NCD und MH in nationale Vorbereitungs- und Reaktionspläne für Notfälle ausarbeiten.

Ziel

Stärkung der Surveillance-Systeme für eine bessere Datenversorgung und evidenzbasierte Entscheidungen zu nichtübertragbaren Krankheiten, Verletzungen und psychischer Gesundheit in afrikanischen Ländern.

Thematische Schwerpunkte

  • Beschlüsse und internationale Vereinbarungen
  • Stärkung von Public Health Systemen
  • Surveillance und Berichterstattung

Fakten

Laufzeit

01.01.2023 - 31.12.2023

Budget

ca. 200.000 Euro

In Zusammenarbeit mit

  • Africa Centres for Disease Control and Prevention (Africa CDC)

Durchführendes Institut

Robert Koch-Institut

Kontakt

Dr. Angela Fehr
Robert Koch-Institut (RKI)
Nordufer 20, 13353 Berlin, Deutschland
fehra@rki.de

Aktivitäten

  • Training und Kompetenzentwicklung

    Stärkung der Methodenkompetenz durch Peer-to-Peer-Übungen; Förderung des nachhaltigen Erkenntniszuwachses durch das Einbeziehen von Partnerländern als regionale Multiplikatoren bei Folgeaktivitäten; Befähigung und Förderung des Einsatzes von Good Practices bei der Einbeziehung von NCD/MH in nationale EPR-Pläne.

  • Forschung und Bereitstellung von Evidenz

    Erleichterung von Peer-to-Peer-Situationsanalysen der NCD/MH-Surveillance in ausgewählten AU-Mitgliedsstaaten unter der Verwendung von angepassten und kontextgerechten Evaluierungsmethoden der WHO und der IANPHI; Ausarbeitung eines Leitfadens zum Ausbau der nationalen NCD/MH-Überwachung; Identifizierung nationaler EPR-Pläne (Pläne zur Vorbereitung und Reaktion auf Epidemien), die NCD/MH berücksichtigen, sowie Entwicklung eines kontinentweiten Leitfadens zur Einbindung von NCD/MH in EPR-Pläne.

  • Netzwerkarbeit und Kooperation

    Förderung der regionalen und überregionalen Zusammenarbeit von Expertinnen und Experten in Afrika; Stärkung der interdisziplinären Vernetzung verschiedener Fachbereiche, einschließlich Surveillance, NCD/MH-Monitoring sowie Vorbereitung und Reaktion auf gesundheitliche Notfälle.