EFFO-CoE stärkt klinisches Management von Krankheiten durch hochpathogene Erreger in Ruanda

Grundsteinlegung und Trainingsstart: Im Rahmen des Projekts EFFO-CoE wird die erste Sonderisolierstation Ruandas gebaut, um die Versorgung von Menschen mit Erkrankungen durch hochpathogene Erreger wie Ebola zu verbessern.

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Feierliche Grundsteinlegung: Die deutsche Botschafterin Heike Dettmann (4.v.L.), der ruandische Gesundheitsminister Dr. Sabin Nzsanzimana (5.v.L.) mit Projektverantwortlichen des RKI und RBC auf der Baustelle der zukünftigen Sonderisolierstation. (Copyright: Ministry of Health Rwanda)

Das Projekt „Efficiency by Edification – Center of Excellence“ (EFFO-CoE) hat das Ziel, Ruanda im Management von Krankheiten durch hochpathogene Erreger (High Consequence Infectious Diseases; HCID) wie Ebola- oder Lassafieber zu stärken. Dazu wird die erste Sonderisolierstation (SIS) Ruandas gebaut und ein passendes Trainingsprogramm für das ruandische Gesundheitspersonal aufgesetzt.

Im März 2024 konnten wichtige Meilensteine des Projekts erreicht werden:

Sonderisolierstation in Kigali, Ruanda: Grundstein gelegt

Am 12. März 2024 erfolgte die feierliche Grundsteinlegung für die SIS in der ruandischen Hauptstadt Kigali. An diesem Ereignis nahmen unter anderem der ruandische Gesundheitsminister Dr. Sabin Nsanzimana und die deutsche Botschafterin Heike Dettmann teil. Dr. Nsanzimana betonte in seiner Rede die hohe Bedeutung der zukünftigen SIS zur Krankenversorgung von Patientinnen und Patienten mit HCID. Die sich seit Dezember 2023 im Bau befindliche SIS wird über zehn Betten verfügen und ermöglicht eine klinische Maximalversorgung von HCID-Erkrankten. Die Station ist die erste ihrer Art in Ostafrika und soll in inaktiven HCID-Phasen auch als Intensivbehandlungseinheit genutzt werden. Als Teil der Kigali Health City wird sie außerdem als regionales Kompetenzzentrum die Bereiche Patientenversorgung und Training bedienen.

Projekt
EFFO-CoE
Autor*in
  • Dr. Thomas Pärisch
    Projektkoordinator (Bauleitung & Projektstrategie)
  • Dr. Turid Piening
    Projektkoordinatorin (Schulungsleitung)

Training für ruandisches Gesundheitspersonal gestartet

Parallel zur Grundsteinlegung wurde das einwöchige Auftakttraining für das Gesundheitspersonal durchgeführt, welches künftig in der SIS arbeiten wird. Die Schulung fand in Nyamata, südlich der ruandischen Hauptstadt, statt.

Insgesamt 20 Personen wurden gemeinsam als Team für die klinische Versorgung der HCID-Fälle auf der zukünftigen SIS ausgebildet. Es wurden Inhalte aus den Bereichen der Infektiologie, Infektionsprävention und -kontrolle sowie der Intensivmedizin vermittelt. Praktische Elemente, wie die intensivmedizinische Versorgung von Erkrankten unter der Nutzung von Schutzkleidung, wurden ausgiebig in den Unterricht integriert. Das Training wurde bereichert durch die herzliche Atmosphäre und den Enthusiasmus der Teilnehmenden.

Dem Auftakttraining folgt nun ein mehrmonatiges Online-Training mit Webinaren. Danach werden sich alle Teilnehmenden im November 2024 zu einem Abschlusstraining wiedersehen. Um die Ausbildung des Personals für die SIS nachhaltig zu sichern, soll das Training künftig als akkreditierter „Short Course“ an der University of Rwanda angeboten werden. Diese Schulung wird das Klinikpersonal auf die klinische Versorgung von HCID-Fällen entsprechend vorbereiten.

Teilnehmende des Trainings in Schutzkleidung bei einer Übung zur intensivmedizinischen Versorgung. (Copyright: Charité)

Unterausschuss des Deutschen Bundestags zu Besuch

Im Februar 2024 gab es ein weiteres Highlight im EFFO-CoE: Eine Delegation des Unterausschusses für Globale Gesundheit des Deutschen Bundestags informierte sich in Ruanda über die medizinische Versorgung und Aspekte der gemeinsamen Entwicklungszusammenarbeit. Die Delegation besichtigte in diesem Rahmen auch die Baustelle der SIS. Nach einer Präsentation des Projekts durch das Rwanda Biomedical Center (RBC) und des Robert Koch-Instituts (RKI) folgte eine Bauplatzbegehung.

EFFO-CoE wird seit 2021 im Rahmen des Global Health Protection Programme (GHPP) gefördert und vom RKI-Zentrum für Biologische Gefahren und Spezielle Pathogene (ZBS), dem Fachgebiet 7.1, durchgeführt. Projektpartner sind das RBC, die Technische Universität Braunschweig, die Charité – Universitätsmedizin Berlin sowie medmissio Würzburg.

Weitere Informationen zu EFFO-CoE sind auf der Website www.effo.rki.de zu finden.

 

Die Delegation des Unterausschusses für Globale Gesundheit des Deutschen Bundestags in Räumlichkeiten der SIS-Baustelle während des Projektvortrags zu EFFO-CoE. (Copyright: RKI)

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