Gemeinsame Veröffentlichung zur abwasserbasierten Surveillance von Infektionskrankheiten in São Tomé und Príncipe

Die abwasserbasierte Surveillance ist ein wertvolles Instrument, um die Übertragung von Krankheitserregern in Gemeinschaften zu überwachen. Dies gilt insbesondere für Regionen, in denen formelle Surveillance-Systeme nur begrenzt zur Verfügung stehen.

Das Ziel der gemeinsamen Studie war die Einführung und Evaluierung eines abwasserbasierten Surveillance-Systems für virale Krankheitserreger in São Tomé und Príncipe. Für die Untersuchung wurden von Juni 2022 bis Juli 2023 zweiwöchentlich Wasserproben an sechs Standorten in der Stadt São Tomé entnommen. Diese wurden auf molekularer Ebene auf Hepatitis-A-Viren, Enteroviren, Polioviren (PV), SARS-CoV-2, JC-Polyomaviren (JCPyV) und Pepper Mild Mottle Viren (PMMoV) als Indikatoren für menschliche Kontamination untersucht. Die Ergebnisse zu SARS-CoV-2 wurden zusammen mit den Berichten aus der nationalen COVID-19-Surveillance ausgewertet. Zusätzlich wurde der Ressourcenbedarf für die Einführung eines abwasserbasierten Monitorings zur Bewertung der Übertragung viraler Krankheitserreger auf kommunaler Ebene abgeschätzt.

Unsere Ergebnisse zeigen eine hohe Übertragung von HAV und EV in den Bevölkerungsgruppen von São Tomé und eine kontinuierliche Zirkulation von SARS-CoV-2, selbst in Wochen ohne COVID-19-Fallmeldungen. Diese Untersuchungen belegen, dass das Monitoring viraler Krankheitserreger in von Menschen beeinflussten offenen Gewässern und Abwassertanks ein wertvolles Instrument zur Ergänzung der klinischen Surveillance in ressourcenarmen Gebieten ist.

Die Studie wurde in der wissenschaftlichen Zeitschrift Science of The Total Environment veröffentlicht.