EFFO-CoE
Effizienz durch Fortbildung – Exzellenzzentrum
Kurzbeschreibung
Krankheiten durch hochpathogene Erreger (High-consequence infectious diseases, HCIDs) wie Ebola- und Marburgfieber sind auf dem Vormarsch. In Ruandas Nachbarländern, der Demokratischen Republik Kongo, Uganda und Tansania, kommt es immer wieder zu HCID-Ausbrüchen, die eine erhebliche Gefahr für die öffentliche Gesundheit Ruandas darstellen. Gegenwärtig fehlt es dem Land an Sonderisolierstationen. HCID-Epidemien breiten sich häufig im nosokomialen Umfeld aus und stellen damit ein hohes Risiko für das medizinische Personal dar. Dabei können HCIDs katastrophale Auswirkungen haben – auf individueller Ebene (häufige Notwendigkeit einer Intensivbehandlung, hohe Sterblichkeitsrate, Langzeitfolgen usw.), auf Krankenhausebene (Infektionen des Klinikpersonals, die zu Fehlzeiten der Mitarbeitenden und zur Schädigung des Rufs von Gesundheitseinrichtungen führen), sowie auf Public-Health-Ebene (Epidemien mit direkten negativen Auswirkungen auf die öffentliche Gesundheit und indirekte Konsequenzen, z. B. schlechtes Gesundheitsverhalten in Bezug auf andere Krankheiten). EFFO-CoE zielt darauf ab, die Bereitschaft für HCID-Notfälle in Ruanda zu stärken. Dies geschieht durch (a) den Bau einer Sonderisolierstation (high-level isolation unit, HLIU) mit zehn Einzelzimmern auf dem Standard einer Intensivstation, und durch (b) die Durchführung eines HCID-spezifischen Trainingsprogramms für unterschiedliche Zielgruppen, einschließlich des allgemeinen Personals und insbesondere des künftigen HLIU-Personals. Die Projektpartner in Ruanda und Deutschland verfügen über Schlüsselkompetenzen in den Bereichen klinisches Management und Infektionsprävention und -kontrolle (IPC), HCID-Ausbruchsmanagement, Gesundheitsbau und Training.
Ziele des Projekts
- Bau einer hochrangigen Sonderisolierstation (HLIU) in Kigali (Ruanda) und Einführung eines HCID-spezifischen Trainingsprogramms
In Zusammenarbeit mit
- Rwanda Biomedical Centre (RBC), Ruanda
- Technische Universität Braunschweig, Deutschland
- Charité – Universitätsmedizin Berlin, Deutschland
- Medmissio – Institut für Gesundheit Weltweit, Deutschland
Stand: Juli 2024
Thematische Schwerpunkte
Fakten
Aktivitäten
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TRAINING UND KOMPETENZENTWICKLUNG
Trainingsprogramme für medizinisches Personal im klinischen Management von Krankheiten durch hochpathogene Erreger sowie in IPC, ausgerichtet auf die Zielgruppen (a) zukünftige HLIU-Fachkräfte und (b) EFFO-Master-Trainerinnen und -Trainer, die Mitarbeitende des Gesundheitswesens in Einrichtungen der Primär- und Sekundärversorgung schulen können; Umsetzung eines Blended-E-Learning-Ansatzes mit virtuellen und Präsenzmodulen
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PERSONALEINSATZ UND -AUSTAUSCH
Einrichtung eines bilateralen Trainingsnetzwerks unter Beteiligung von Medizinern und Medizinerinnen aus Ruanda und Deutschland (Ständiger Arbeitskreis der Kompetenz- und Behandlungszentren für Krankheiten durch hochpathogene Erreger, STAKOB, Berlin) zum gegenseitigen Wissensaustausch und Training vor Ort
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NETZWERKARBEIT UND KOOPERATION
Verfolgung eines sektorübergreifenden Ansatzes (bauliche Maßnahmen, Schulungsmaßnahmen, IPC und klinisches Management) und Kooperation sowie Vernetzung mit Partnerinnen und Partnern aus verschiedenen Bereichen, einschließlich Expertinnen und Experten aus internationalen Regierungs- und Nichtregierungsorganisationen (WHO International, WHO AFRO, Ärzte ohne Grenzen (MSF), ALIMA usw.), die als Projektberatende fungieren
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SACHGÜTERBESCHAFFUNG UND INFRASTRUKTURENTWICKLUNG
Bau einer HLIU als Beitrag zur Infrastrukturentwicklung in Ruanda; Zusammenarbeit mit lokalen Bauunternehmen und Verwendung lokaler Baumaterialien