EMT TT: Emergency Medical Team Twinning & Training
Aufbau von Partnerschaften zwischen Emergency Medical Team (EMT) aus Deutschland und Projektländern, Training für EMT-Koordinierungsaktivitäten
Kurzbeschreibung
Emergency Medical Teams für medizinische Hilfseinsätze bei Gesundheitsnotfällen
Emergency Medical Teams (EMTs) sind Teams von Ärztinnen und Ärzten, Pflegepersonal und Logistikerinnen und Logistikern, die bei Katastrophen und Krankheitsausbrüchen schnell in das betroffene Land verlegt werden können, um das lokale Gesundheitssystem mit medizinischer Versorgung der betroffenen Bevölkerung zu unterstützen. Um gewisse Qualitätsstandards für diese Teams sowie eine globale Koordination zu gewährleisten, hat die Weltgesundheitsorganisation (WHO) einen Klassifizierungsprozess etabliert, in dem medizinische und technische Mindeststandards nachgewiesen werden müssen. Die Prioritäten der WHO EMT-Initiative liegen im Aufbau von nationalen EMT-Kapazitäten in Ländern mit knappen Ressourcen und hohem Katastrophenrisiko, sowie der Stärkung der (inter-)nationalen Koordinierungsmechanismen.
A) Emergency Medical Team Twinning
Beim Twinning wird eine langfristige Partnerschaft zwischen einem klassifizierten deutschen EMT und einem EMT im Projektland aufgebaut. Gemeinsame Workshops, Trainings und Feldübungen in beiden Ländern ermöglichen einen Erfahrungsaustausch und die Ausbildung von Einsatzkräften. Dies führt zur Stärkung der nationalen EMT-Kapazitäten und zur Verbesserung der Zusammenarbeit internationaler Teams im Einsatz. Der National Focal Point für EMTs (EMT NFP) am Robert Koch-Institut (RKI) kooperiert hierbei mit EMTs aus Georgien (LEPL Emergency Situations Coordination and Urgent Assistance Center) und Indonesien (Muhammadiyah Disaster Management Center) und zwei deutschen EMTs, dem Arbeiter-Samariter-Bund und I.S.A.R. Germany.
B) Emergency Medical Team Coordination Cell Training
Die Koordination von nationalen und internationalen EMTs bei Katastrophen erfolgt durch eine EMT Coordination Cell (EMTCC). Diese ist normalerweise im Gesundheitsministerium angesiedelt und wird durch speziell ausgebildetes Personal des Ministeriums, der WHO und internationaler Einsatzkräfte betrieben. Die Erfahrungen aus den jüngsten EMT-Einsätzen, z.B. beim Tropensturm Idai 2019 in Mosambik, zeigten erneut einen Mangel an EMTCC-geschultem Personal. Darüber hinaus sind viele Gesundheitsministerien nicht mit der EMTCC-Methodologie vertraut. Der NFP am RKI wird ein EMTCC-Training für 24 Teilnehmende aus der WHO Europa (EURO)- und Afrika (AFRO)-Region organisieren. Dieses Training umfasst Mitarbeitende der Gesundheitsministerien, der WHO sowie Einsatzkräfte und baut auf dem bestehenden Trainingskonzept auf.
Fakten
Ziele des Projektes
A) Emergency Medical Team Twinning
Stärkung der nationalen EMT-Kapazitäten in Projektländern und Verbesserung der Zusammenarbeit internationaler EMTs im Einsatz.
B) Emergency Medical Team Coordination Cell Training
Stärkung des EMTCC-Koordinierungsmechanismus und der nationalen Krisenreaktionsfähigkeit. Dies soll durch die erfolgreiche Durchführung eines EMTCC-Trainings mit einem hohen Anteil an Teilnehmenden aus dem nationalen Gesundheitswesen von Prioritätsländern mit hohem Katastrophenrisiko erreicht werden.
Weitere Informationen
Das Twinning-Projekt unterstützt die Projektländer beim Aufbau von EMTs, was wiederum ein wichtiger Beitrag zur Stärkung der Krisenreaktionsfähigkeit des Gesundheitswesens ist. Nach ihrem Klassifizierungsprozess sind die EMTs in den Projektländern national, regional oder sogar weltweit einsatzfähig. Zusätzlich werden langfristige Partnerschaften angestoßen, die für einen schnellen und niederschwelligen Einsatz im Katastrophenfall und eine gute Zusammenarbeit zwischen den Teams im Feld sorgen. Die Stärkung des EMTCC-Koordinierungsmechanismus trägt maßgeblich zur nationalen Krisenreaktionsfähigkeit der teilnehmenden Länder bei.
In Zusammenarbeit mit
- LEPL Emergency Situations Coordination and Urgent Assistance Center, Georgien
- Muhammadiyah Disaster Management Center (MDMC), Indonesien
- World Health Organization (WHO), Secretariat of the WHO EMT Initiative, Schweiz
- WHO Regional Office for Europe, Dänemark
- WHO Regional Office for South East Asia, Indien
- Arbeiter-Samariter-Bund, Deutschland
- International Search and Rescue Germany e. V. (I.S.A.R. Germany), Germany, Deutschland
Stand: Dezember 2022