Emergency Medical Team Coordination Cell (EMTCC)-Training in Berlin

Als Beitrag zur Stärkung nationaler und internationaler Gesundheitskapazitäten wurde im Rahmen des GHPP-Projekts „Emergency Medical Team Twinning & Training“ (EMT TT) gemeinsam mit der WHO erfolgreich ein EMT Coordination Cell (EMTCC)-Training durchgeführt.

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Gruppenfoto des EMTCC-Trainings (Quelle: Cadus)

Es handelte sich um das erste größere Präsenztraining des Zentrums für Internationalen Gesundheitsschutz (ZIG) in einem internationalen Rahmen seit Beginn der Pandemie. Seine Durchführung erfolgte unter Wahrung eines strengen Hygienekonzepts. Das Training wurde vom EMT National Focal Point-Team am RKI durchgeführt und fand vom 29. August bis 03. September 2021 in Berlin statt mit 23 internationalen und nationalen EMT-Experten sowie einem Trainerteam aus Vertretern des EMT Sekretariats der WHO, RKI, Training In Aid und dem UN Disaster Assessment and Coordination (UNDAC)-Team von UN OCHA.

Teilnehmende während der Simulationsübung in einem der Zelte (Quelle: RKI)

Eine EMT Coordination Cell wird in der Regel von der staatlichen Gesundheitsbehörde eines betroffenen Landes geleitet und ist für die Koordinierung der nationalen und internationalen EMTs nach einer Gesundheitskrise, wie z.B. einer Naturkatastrophe, einem Krankheitsausbruch oder einer anderen gesundheitlichen Notlage, zuständig. Die WHO unterstützt betroffene Länder bei der Etablierung von EMTCCs, die normalerweise Teil des nationalen Health Emergency Operations Center (HEOC) sind. Das EMTCC-Training ist darauf ausgerichtet, die Teilnehmenden mit der EMT-Koordinationsmethodologie vertraut zu machen und sie auf Einsätze als EMT-Koordinierungsexperten im Auftrag der WHO und zur Unterstützung des nationalen Krisenmanagements vorzubereiten. Kernfunktionen innerhalb eines EMTCC, für die die Teilnehmenden ausgebildet wurden, umfassen u.a. Operations Management, Liaison, Information Management, Operations und Technical Support.

Die Teilnehmenden des Trainingskurses kamen aus den WHO-Regionen EURO, AFRO, EMRO und PAHO und waren Vertreter staatlicher und nichtstaatlicher EMTs, Gesundheitsministerien, WHO Länder- und Regionalbüros, der Internationalen Föderation der Rotkreuz- und Rothalbmondbewegung (IFRC), des Deutschen Roten Kreuzes sowie des UNDAC-Teams.

Höhepunkt des Trainings war eine 1,5 tägige Simulationsübung, die durch Freiwillige der deutschen EMTs Cadus, humedica, Johanniter-Auslandshilfe, Malteser International sowie Mitarbeitende des RKI und der WHO als Rollenspieler unterstützt wurde. Cadus stellte darüber hinaus drei große Zelte zur Verfügung, in denen die Teilnehmenden die Koordinierung eines EMT-Einsatzes unter Pandemiebedingungen nach einer Naturkatastrophe unter realen Feldbedingungen übten.

Im Rahmen des EMT TT-Projekts sind weitere EMTCC-Trainings und Übungen geplant, die auf die Verbesserung der Koordinierung internationaler und nationaler EMT-Einsätze abzielen. Diese Aktivitäten tragen zur Stärkung nationaler und internationaler Gesundheitssysteme im Bereich der Health Emergency Response und des Health Operations Management bei.

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