Lassa-Nigeria
Aufbau von Kapazitäten zur schnellen Eindämmung von Lassafieber-Ausbrüchen und Entwicklung medizinischer Gegenmaßnahmen in Nigeria
Kurzbeschreibung
Lassafieber wurde von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) auf die Liste der Erkrankungen mit dringendem Forschungs-und Entwicklungsbedarf gesetzt, da es weder Impfungen noch sichere Behandlungen gibt. Das Irrua Specialist Teaching Hospital in Irrua (ISTH), Edo State, Nigeria, erlebt jährlich Ausbrüche des Lassafiebers, die für die öffentliche Gesundheit von Belang sind. Die Fall-Sterblichkeit liegt bei bis zu 30%.
Modul 1.3
Das Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin (BNITM) schließt mit diesem Projekt drei wichtige Lücken:
- Implementierung einer Sequenzierungspipeline von Lassa-Viren, um zu zeigen, ob sich die Epidemiologie des Lassa-Virus ändert, z.B. durch das Auftreten neuer Stämme oder eine erhöhte Mensch zu Mensch Übertragung des Virus
- Gewährleistung einer rechtzeitigen Sequenzierung von Stämmen, um sicherzustellen, dass diagnostische Verfahren auf dem neuesten Stand sind und alle zirkulierenden Stämme erkannt werden
- Sicherstellung der Erkennung bisher unbekannter zirkulierender Pathogene durch diese technische Infrastruktur
Modul 1.4
Als WHO Kollaborationszentrum arbeitet das BNITM entsprechend der WHO Roadmap für Forschung und Entwicklung an medizinischen Gegenmaßnahmen zur Eindämmung von Lassafieber Ausbrüchen. Ziel ist die Etablierung klinischer Standorte sowie der Aufbau von Kapazitäten zur Durchführung von Medikamentenstudien, um bestehende therapeutische Optionen zu überprüfen und neue Therapiekandidaten zu evaluieren. Eine Verbesserung der Behandlung von Lassafieber in endemischen Regionen trägt zur Reduzierung der Sterblichkeit bei. Gemeinsam mit dem Irrua Specialist Teaching Hospital, Edo State, Nigeria werden Kapazitäten in Nigeria aufgebaut und Medikamentenstudien initiiert.
Fakten
Ziele des Projekts
Modul 1.3
- Implementierung einer MinION-Sequenzierungspipeline am ISTH zur Verfolgung von Lassa-Viren: Erweiterung der Kapazitäten der Partnerlabore (Modul 1.1 AfroLabNet)
- Schulung des ISTH-Personals für die Bedienung der Sequenzierplattform: Wissen und Fähigkeiten vor Ort
- Unterstützung des Gesundheitsministeriums (MoH), des Nigeria Center for Disease Control (NCDC) und der WHO bei der Überwachung der Verbreitung von Lassa-Viren im Land
- Identifizierung von anderen oder neuen Krankheitserregern, die einen Ausbruch verursachen
Modul 1.4
Stärkung nationaler Kapazitäten in Ausbruchs- und Krisensituationen durch:
- Etablierung klinischer Studienorte
- Ausstattung eines Studienzentrums am Irrua Specialist Teaching Hospital
- Training von Studienpersonal
- Durchführung von gemeinschaftlichen Medikamentenstudien zur Verbesserung der Behandlung von Lassafieber in endemischen Regionen
In Zusammenarbeit mit
- Irrua Specialist Teaching Hospital (ISTH), Nigeria
- Institute for Lassa Fever research and Control (ILFRC), Nigeria
- Federal Medical Center of Owo (FMCO), Nigeria
- Institut National de la Santé et de la Recherche Médicale (Inserm), Frankreich
- Alliance for International Medical Action (ALIMA), Frankreich
- Institute of Pharmacy, University of Hamburg, Deutschland
Stand: Dezember 2022