SENSE

Stärkung nationaler Impfkommissionen und ihrer evidenzbasierten Entscheidungsprozesse in der WHO-Region Europa und weltweit


Kontext

Impfungen stellen einen wesentlichen Beitrag zur öffentlichen Gesundheit dar, mit dem jedes Jahr Millionen Todesfälle verhindert werden. Effektive Impfprogramme sind von entscheidender Bedeutung für widerstandsfähige und nachhaltige Gesundheitssysteme sowie für die globale Gesundheitssicherung. Impfkommissionen (engl. National Immunization Technical Advisory Groups; NITAGs) erstellen evidenzbasierte und ländereigene Empfehlungen für Gesundheitsministerien, um diese bei ihrer Entscheidungsfindung im Impfbereich zu unterstützen. In den vergangenen Jahren ist die Anzahl der NITAGs in den Mitgliedstaaten der Europäischen Region der Weltgesundheitsorganisation (WHO) erheblich gestiegen. Die Stärkung dieser NITAGs, insbesondere in Ländern mittleren Einkommens, bietet die Chance, die nationalen Impfquoten zu erhöhen und die Belastung durch impfpräventable Krankheiten zu reduzieren. Aufbauend auf den Erfahrungen und Erfolgen aus Vorgängerprojekten zielen die Aktivitäten innerhalb des SENSE-Projekts darauf ab, die Struktur und Arbeitsweise von NITAGs entsprechend der WHO-Empfehlungen zu verbessern, einen systematischen, evidenzbasierten Prozess zur Empfehlungserstellung zu implementieren und die Zusammenarbeit zwischen NITAGs zu fördern. Gemeinsam mit dem Zentrum für Künstliche Intelligenz in der Public-Health-Forschung des Robert Koch-Instituts und der WHO wird im Rahmen des Projekts eine auf künstlicher Intelligenz basierende Methode und ein Dashboard entwickelt, um NITAGs weltweit zu ermöglichen, systematische Reviews zu Impfungen und impfpräventablen Krankheiten zu identifizieren, zu synthetisieren und darzustellen. Die Implementierung des Dashboards wird durch Trainings und einen E-Learning-Kurs begleitet. Diese Maßnahmen sollen politische Entscheidungsträgerinnen und -träger dabei unterstützen, evidenzbasierte Entscheidungen zu Maßnahmen der Infektionsprävention und -kontrolle zu treffen, und dadurch öffentlichen Gesundheitssysteme stärken.

Ziel

Stärkung der Kapazitäten und Funktionsfähigkeit von NITAGs in der WHO-Region Europa (insbesondere in Ländern mittleren Einkommens) und weltweit.

In Zusammenarbeit mit

  • World Health Organization (WHO) Headquarters, Schweiz
  • WHO Regional Office for Europe (WHO/Europe), Dänemark
  • Public Health Agency of Canada (PHAC), Kanada
  • Centers for Disease Control and Prevention (CDC), USA
  • Vorsitzende/Sekretariate der NITAGs der teilnehmenden WHO-EURO-Mitgliedstaaten

Thematische Schwerpunkte

  • Digitale Lösungen
  • Infektionsprävention und -kontrolle
  • Stärkung von Public Health Systemen

Fakten

Laufzeit

01.01.2023 - 31.12.2025

Budget

ca. 960.000 EUR

Projektländer

  • Weltweit

Durchführendes Institut

Robert Koch-Institut

Kontakt

Dr. Thomas Harder
Robert Koch-Institut (RKI)
Nordufer 20, 13353 Berlin, Deutschland
hardert@rki.de

Aktivitäten

  • Forschung und Bereitstellung von Evidenz

    Entwicklung eines automatisierten, auf künstlicher Intelligenz basierten Dashboards, um systematische Reviews zu Impfungen und impfpräventablen Krankheiten zu identifizieren, zu synthetisieren und darzustellen.

  • Netzwerkarbeit und Kooperation

    Verbesserung der Zusammenarbeit zwischen NITAGs in der WHO-Region Europa und weltweit.

  • Kapazitätsentwicklung

    Etablierung eines systematischen, evidenzbasierten Verfahrens zum Erstellen von NITAG-Empfehlungen zur Unterstützung politischer Entscheidungen; Verbesserung der Struktur, Arbeitsweise und Kooperationen der NITAGs gemäß WHO-Empfehlungen.