NEOH

Einbindung von One Health in Nigeria – Phase II


Kontext

Das Ausbrechen von COVID-19 hat einmal mehr das fragile Gleichgewicht der Schnittstelle zwischen Wildtier und Mensch aufgezeigt und die Bedrohung verdeutlicht, die von Zoonosen für die globale Gesundheit ausgehen. Durch eine frühzeitige Detektion und effektive Systeme zur Risikokommunikation können Gesundheitsbehörden rechtzeitig gewarnt werden, um potenzielle Risiken zu reduzieren, die beim Überspringen von Erregern vom Tier auf den Menschen auftreten. In Nigeria dürfte sich die Landwirtschaft aufgrund der wachsenden Bevölkerung und der steigenden Nachfrage nach Lebensmitteln und anderen grundlegenden Versorgungsgütern deutlich intensivieren. Dadurch erhöht sich auch das Risiko einer Erregerübertragung von Wildtieren auf den Menschen und das Entstehen von Zoonosen. Um nachhaltige sektorübergreifende Methoden zum Nachweis, zum Monitoring und zur potenziellen Bewältigung zoonotischer Krankheitserreger zu etablieren, braucht es einen One Health-Ansatz (OH). NEOH baut auf dem Vorgängerprojekt auf, im Rahmen dessen Spillover-Ereignisse evaluiert und Kapazitäten in der molekularen Epidemiologie in der Veterinärdiagnostik ausgebaut wurden. Ziel des Projekts ist es, Nigerias Veterinärsektor und dessen Partnerschaft mit den Sektoren Human- und Umweltgesundheit durch einen OH-Forschungsansatz weiter zu stärken. Dabei werden die Forschungsergebnisse zu anthropologischen, sozialen und kulturellen Fragen sowie zur molekularen Epidemiologie von Infektionen bei Mensch und Tier kombiniert, um zoonotische Krankheitserreger schneller identifizieren zu können. Um dieses Ziel zu erreichen, wird das Projekt die Etablierung des Nationalen Veterinärmedizinischen Forschungsinstituts (National Veterinary Research Institute, NVRI) als führende veterinärmedizinische Forschungseinrichtung im Bereich Tiergesundheit unterstützen und damit eine Säule des One Health-Strategieplans Nigerias weiter ausbauen. Darüber hinaus hilft das Projekt auch anderen mit der Bekämpfung von neu auftretenden Zoonosen befassten nigerianischen Gesundheitseinrichtungen und Umweltschutzorganisationen bei der Umsetzung von Strategien zur Prävention und Eindämmung von Krankheiten, um Nigeria besser vor neu auftretenden Infektionskrankheiten zu schützen.

Ziel

Stärkung des nigerianischen Veterinärsektors und dessen Partnerschaft mit den Sektoren Human- und Umweltgesundheit zur Verbesserung der Prävention und Kontrolle von zoonotischen Krankheitserregern mit epidemischem und pandemischem Potential anhand eines ganzheitlichen OH-Ansatzes.

Thematische Schwerpunkte

  • Arzneimittelzulassung und -sicherheit
  • Ausbruchsmanagement
  • Infektionsprävention und -kontrolle
  • Labordiagnostik
  • One Health
  • Stärkung von Public Health Systemen
  • Surveillance und Berichterstattung

Fakten

Laufzeit

01.01.2023 - 31.12.2025

Budget

ca. 1.000.000 Euro

Partnerländer

  • Nigeria

In Zusammenarbeit mit

  • National Veterinary Research Institute (NVRI), Nigeria
  • Nigeria Centre for Disease Control and Prevention (NCDC), Nigeria
  • Robert Koch-Institut (RKI), Deutschland
  • Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin (BNITM), Deutschland

Durchführendes Institut

Friedrich-Loeffler-Institut

Kontakt

Dr. Anja Globig; Dr. Clement Meseko
Friedrich-Loeffler-Institut (FLI); National Veterinary Research Institute (NVRI), Nigeria
Südufer 10, 17493 Greifswald, Deutschland; Vom, Jos, Plateau State, Nigeria
Anja.Globig@fli.de; cameseko@yahoo.com

Aktivitäten

  • Forschung und Bereitstellung von Evidenz

    Gemeinsame Aktivitäten in der Feldforschung, einschließlich Langzeit-Surveillance von Wild- und Nutztieren, sowie Wissenstransfer mit dem NVRI.

  • Netzwerkarbeit und Kooperation

    Stärkung der intersektoralen und internationalen Zusammenarbeit zwischen dem NVRI und dem NCDC in Nigeria und dem FLI, dem RKI und dem BNITM in Deutschland.

  • Kapazitätsentwicklung

    Ausweitung von Kapazitäten und dem Netzwerk zur Detektion von unbekannten Krankheitserregern sowie Verbesserung der molekulardiagnostischen Kapazitäten im Veterinärsektor; Unterstützung von Aktivitäten im Rahmen des Nationalen Aktionsplans zur Antibiotikaresistenz.