Aufbau eines nationalen Emergency Medical Teams in Uganda: Treffen der Projektpartner in Frankfurt am Main

Vom 28. bis 30. November 2023 veranstaltete das Robert Koch-Institut einen Workshop mit Vertretenden der deutschen Hilfsorganisation Malteser International und des ugandischen Gesundheitsministeriums in Frankfurt am Main. Das Treffen im Rahmen des GHPP-Projekts „Emergency Medical Teams Twinning, Training, Transfer von Wissen“ (EMT TTT) hatte zum Ziel, gemeinsam einen Aktivitätenplan auszuarbeiten, der Ugandas Bestrebungen zum Aufbau eines nationalen Emergency Medical Teams unterstützen soll.

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Persönlicher Austausch im EMT- Materiallager der deutschen Hilfsorganisation Malteser International. (Quelle: RKI)

Emergency Medical Teams (EMT) stellen eine wichtige Notfallkapazität für die Bewältigung von Gesundheitskrisen dar, indem sie direkte medizinische Versorgung der betroffenen Bevölkerung leisten. Das geplante ugandische „EMT Typ 1“ wird, zusätzlich zur medizinischen Grundversorgung, auch bei Ausbrüchen von Infektionskrankheiten einsetzbar sein. Der Aufbau dieses Teams wird durch eine Partnerschaft im Rahmen des GHPP-Projekts EMT TTT unterstützt.

Die EMT-Partnerschaft zwischen Malteser International  und dem Gesundheitsministerium Ugandas basiert auf dem sogenannten Twinning-Konzept der Weltgesundheitsorganisation (WHO). Das Twinning-Konzept führt WHO-klassifizierte EMT mit internationalen Organisationen oder Regierungsinstitutionen zusammen, deren EMT sich im Aufbau oder Klassifizierungsprozess befinden. Ziel ist die gegenseitige Unterstützung sowie das gemeinsame Lernen. Angesiedelt im Fachgebiet des Robert Koch Instituts (RKI) Zentrum für Internationalen Gesundheitsschutz-3 (ZIG 3), unterstützt der deutsche National Focal Point für Emergency Medical Teams (EMT NFP) solche Twinning-Partnerschaften im Rahmen der Förderung durch das Global Health Protection Programme seit 2020.

Projekt
EMT TTT
Autor*in
  • Roland Wilhelm
    Projektmitarbeiter
  • Souaad Chemali
    Projektmanagerin Twinning
Teilnehmende des Workshops im EMT-Materiallager von Malteser International. (Quelle: RKI)

Da Kapazitätsstärkung auf System- und Netzwerkebene nicht ohne das Einbeziehen aller Interessengruppen gelingen kann, beteiligten sich an dem Treffen in Frankfurt am Main auch Vertretende des WHO-Länderbüros Uganda, des WHO-Regionalbüros für Afrika (AFRO) sowie der Africa Centres for Disease Control and Prevention (Africa CDC).

Die Teilnehmenden wurden durch eine Reihe von Themenschwerpunkten geführt: Das ugandische Gesundheitsministerium stellte zunächst seine Vision für das nationale EMT vor. Der Repräsentant von WHO AFRO trug den Anwesenden den 10-Punkte-Plan der WHO für den Aufbau nationaler EMT in Afrika vor. Die Hilfsorganisation Malteser International präsentierte das Setup ihres bereits klassifizierten EMT und organisierte außerdem einen Ausflug zu ihrem Materiallager in der Nähe von Wiesbaden. Dort konnten sich die Teilnehmenden unmittelbar zur Technik und zur EMT-Logistik austauschen. Eine weitere zentrale Frage des Workshops war, welches die Einsatzszenarios eines EMT bei Ausbrüchen infektiöser Krankheiten sein könnten.

 

Zum Ende hin war der Meetingraum gefüllt mit Ideen und bunten Notizzetteln, aus denen der gemeinsame Twinning-Aktivitätenplan für die Jahre 2024-2025 entstand. Die Beteiligten einigten sich auf unterstützende Aktivitäten zur Erstellung von standardisierten Vorgehensweisen (Standard Operating Procedures, SOPs) des ugandischen EMT sowie auf die Entwicklung eines EMT-spezifischen Trainings zum Thema Infektionsschutz und -kontrolle (IPC). Dieses soll im Laufe des Projekts auch pilotiert werden.

Da beim partnerschaftlichen Austausch auch kulturelle Aspekte nicht zu kurz kommen sollten, erkundeten die Workshop-Teilnehmenden an den Abenden die großen Weihnachtsmärkte in Frankfurt und Wiesbaden. Durch den Schneefall, der mit der Ankunft der Reisenden in Frankfurt eingesetzt hatte, konnten die afrikanischen Gäste dieses Stück deutscher Kultur auch unter den passenden Wetterbedingungen erleben.

Der Workshop stellte die letzte Twinning-Präsenzaktivität des Jahres 2023 dar. Wie sich die Umsetzung der geplanten Projektaktivitäten in der Zukunft manifestieren wird, wird sich durch die gemeinsame Arbeit der Projektpartner über die kommenden zwei Jahre zeigen.

Gemeinsame Ausarbeitung des Twinning-Aktivitätenplans für die Jahre 2024-2025. (Quelle: RKI)

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